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Guten Tag,
ich heisse Zinar, ich bin 38 jahre alt, lehrer, Kurde (aus der Türkei/Kurdistan). Und hier sind meine Antworten:

1.In welcher Generation kamen Sie nach Deutschland?

Erste Generation

2.Wie lange sind Sie schon in Deutschland?

Seit 9 Jahren

3.Was waren Ihre Beweggründe?
4.Wieso habe Sie ihr Land verlassen?

Ich bin in der Türkei von türkischen Soldaten/Polizisten 4 mal gefoltert, mehrmals festgenommen und bedroht. Meine einzige "Schuld" war, eigene Meinung zum Thema Kurden in der Öffentlichkeit zu sagen. ZB, gegen Unterrichtsverbot auf Kurdisch usw. Ich bin kein extremist und war auch nicht. Danach bedrohte mich eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Und ich habe mich entschieden das Land schnell wie möglich zu verlassen.

5.Warum kamen Sie unbedingt nach Deutschland?

Die Gesetze waren pozitiv für Asylanten und es gab vorher viele Kurden in Deutschland. Es konnte Holland oder Frankreich auch sein.

6.War das die richtige Entscheidung?

Nein. Ich bin natürlich der deutschen sehr dankbar, weil ich kein Folter-Angst mehr hier habe. Aber es sind auch in Deutschland vieles getürkt. Man ignoriert Kurden und nennt man sie Türken. Kurden haben hier ein viel schlechteres Ruf als Sie verdient haben.

7.Welche Erfahrungen oder welche Probleme hatten sie?

Beim Jobsuche gibt es Problemen. Kleine Sprachfehlern werden zum großen Hindernis. Herkunftsland oder Akzent spielt grossere Rolle als Qualifikation. Und es gibt viele Vorurteile gegen Ausländern, noch mehr gegen Kurden.

8.Würden Sie wieder zurückgehen in Ihr Heimatland?

Jein. Inzwischen fühle ich mich teilweise als ein Teil der deutschen Gesellschaft. Es interessiert mich mehr was in Deutschland und Europa passiert als was in Nahost passiert. Natürlich vermisst man auch Heimat. Aber die Bedingungen haben sich nur ein wenig verbessert, also Rest ist gleich wie vorher. Ich glaube viele Kurden werden zurückfahren, wenn Kurden-Kurdisch in der Türkei frei werden.