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Es kommt darauf an, wofür man sich bewirbt. Ein Arbeitgeber sollte in der Stellenausschreibung erkennen lassen, was für eine Bewerbung er erwartet. Falls bei einem deutschen Arbeitgeber nichts darüber bekannt ist, wird wahrscheinlich ein "klassischer Lebenslauf" mit Name, Geburtsort und Foto das Richtige sein. Es gibt aber auch Arbeitgeber (häufig bei Firmen aus dem Ausland), die explizit eine anonyme Bewerbung oder zumindest kein Foto wollen.
Das wesentliche Problem einer nicht-anonymen Bewerbung ist Diskriminierung. Es gibt tatsächlich experimentelle Studien über den unterschiedlichen Erfolg von ansonsten identischen Bewerbungen, bei denen nur Namen und Fotos variiert wurden(*). Ein wichtiger Punkt dabei ist natürlich ein Migrationshintergrund. Es wurde aber auch gezeigt, dass z.B. Namen wie "König" und "Kaiser" gegenüber "Müller" und "Schulze" bevorzugt werden und dass Makel im Aussehen des Gesichts ebenfalls nachteilig sind.
Auf das Foto zu verzichten ist für den Arbeitgeber relativ einfach. Konsequent wäre es allerdings, wenn er mitteilen würde, dass er Bewerbungen mit Fotos prinzipiell nicht beachtet. Sonst würde ihm das Fehlen des Fotos nämlich direkt signalisieren, dass der Bewerber sein Aussehen für unvorteilhaft hält.
Eine tatsächlich anonymes Bewerbungsverfahren macht viel Aufwand, weil man Maßnahmen gegen Fälschung und Betrug einbauen muss.
Natürlich stehen im Lebenslauf und in der ganzen Bewerbung sensible persönliche Daten. In einer seriösen Firma werden Bewerbungen vertraulich behandelt, so wie alle Personaldaten. Eine Gefahr sind allerdings unseriöse Stellenausschreibungen, die in Wahrheit dem Einsammeln persönlicher Daten dienen.
(*) Als "Erfolg" gilt hier die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Wenn man bei solchen Experimenten noch weiter gehen wollte, müsste man ja Menschen mit gefälschten Dokumenten losschicken.