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So meine Erfahrung - auf der Suche nach einem Leben...

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Hallo liebe Community Mitglieder,

ich bin 27 und komme aus Russland. Nun lebe ich 13 Jahre in Deutschland. Meine Erltern hatten entschlossen hierhin zu ziehen (Kontingentflüchtlinge) als ich 13 war, mit den Gedanken, dass das Leben hier sicherer und schöner sein solle. Hier besuchte ich ein Gymnasium und erwarb eine FHR. Danach machte ich eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Fremdsprachenkorrespondentin in Englisch und Französisch, erfolgreich abgeschlossen. Ich arbeitete im kaufmännischen Bereich ca. 3,5 Jahre bei einem russischen Unternehmen. Das Gehalt war der Grund warum ich gekündigt habe. Seit 2012 bin ich auf der Suche nach einem anständigen Job, der meinen Qualifikationen entspricht, sprich Fremdsprachenkorrespondentin, Teamassistentin, Sekretärin u.ä. Alles sinnlos: zahlreiche Bewerbungen, Absagen, Ignoranz. Zwischendurch ein Paar Abzocke, Ausbeutungen, also habe ich angefangen zu kellnern, was mich überhaupt nicht glücklich macht und nicht ausreichend versorgt. Meine Bewerbungsunterlagen ließ ich mehrmals von Bewerbungsprofis korrigieren, arbeite ständig an meinem Auftreten, lese viel und, selbstverständlich, gehe zu den Vorstellungsgesprächen, wenn sich solche ergeben und lass mich schön abweisen. Ehrlich zu sein, mir fällt es schon sehr schwer mich zu motivieren, um weiter Bewerbungen zu schreiben. Ich sehe keine Hoffnung mehr und ich habe auch wirklich keine Kraft mehr. Ich will auch vielleicht irgendwann eine Familie gründen und Kinder haben, so banal es auch klingt. Ich kann mir das grade einfach nicht leisten. Ich will nicht, dass meine Kinder in Armut leben. Ich weiss nicht, was ich denken soll und vor allem, was ich in der Situation tun soll. Man ist nun leider ans Geld angewiesen und ich möchte ja auch irgendwas in meinem Leben schaffen. Ich liebe Musik und kann sie produzieren. Eigentlich wollte ich gerne Sound Designerin werden. Na klar. Studium an der KHM abgesagt, zahlreiche Ausbildungen auch abgesagt. Ohne Ausbildung und Connections ist es schwer einen Job in dem Bereich zu finden. Also, alles, was ich versucht habe, ging in die Hose. Durch die ganze Mistscheisse neige ich dazu zu denken, dass es daran liegt, dass ich eine Ausländerin bin, eine Fremde, der man dies anmerken kann. Dieser Gedanke jagt mir sehr viel Angst ein. Ich habe das Gefühl, dass andere denken, dass ich nur gut für das Putzen, Seniorenheim oder Bedinung bin, halt Arbeit, die keiner machen will. In diesen Bereichen habe ich schon gearbeitet. Ich kann das nicht, sorry. Lieber bringe ich mich um, wahrs für mich einfacher. Vielleicht ist es verkehrt so zu denken, aber es klappt nicht anders. Wie gehts euch denn? Was würdet ihr denn machen? Vorschläge? Anregungen? Aber bitte, kein Mitleid, das macht das ganze noch schlimmer...

Besten Gruß

Be open to the world...

Harte Erfahrungen machen Menschen oft stark. Wenn man die Sprache des Landes gut erlernt und sich anpasst, gibt es gute Chancen. Der Anfang bleibt aber immer schwierig.
 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Do., 16. Juli 2020 - 01:55

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