Immer öfter höre ich das Wort "Demigration" und oft im Kontext zu "gescheiterte Integration". Es klingt akustisch zwar wie "Remigration" aber inhaltlich erinnert mich eher an "Deindustrialisierung". Also Demigration in Deutschland ist negativ gemeint. Aber die Bedeutung ist nicht ganz klar.
- Was ist "Demigration" ?
- Welche konkrete Beispiele gibt es für Deutschland (oder andere EU-Länder)?
Folgen von Demigration
- Bildung von isolierten Gemeinschaften, in denen soziale, kulturelle und wirtschaftliche Integration behindert wird.
- Ethnische/kulturelle Parallelgesellschaften oder religiöse Parallelwelten
- Gefühl der Fremdheit, Vorurteile, kulturelle Konflikte.
- Geringere Bildungschancen, höhere Schulabbruchraten, schlechtere berufliche Perspektiven.
- Spannungen, Unruhen, möglicherweise sogar gewaltsame Auseinandersetzungen.
- Hohe Arbeitslosenquote, niedrigere Einkommen, sozioökonomische Ungleichheit.
- Schlechtere Gesundheitsversorgung, höhere Gesundheitsrisiken in bestimmten Gemeinschaften.
- Überlastung der Infrastruktur, höhere soziale Unterstützungsleistungen, wirtschaftliche Instabilität in bestimmten Regionen, Stadtteile.
Gefühl der Unterrepräsentation, geringes Vertrauen in politische Institutionen, möglicherweise Radikalisierungstendenzen.
Demigration/Deintegration = Rückgang/Gegenteil von Integration
Demigration oder Deintegration ist das Gegenteil von Integration.
Die Neuankömmlinge passen sich nicht an die Mehrheitsgesellschaft an sondern die Mehrheitsgesellschaft passt sich an sie an.
Demigration und Silvester-Nacht
Migration: Friedlich und respektvoll Silvester feiern
Demigration: Silvester feiern mit Böller-Angriffen auf Polizei und Feuerwehr
Erfolgreiche Integration und Demigration
Integration bezieht sich auf den Prozess, bei dem Migranten aus verschiedenen ethnischen, kulturellen oder religiösen Hintergründen in die neue Gesellschaft aufgenommen werden. Sie umfasst Anpassung, Akzeptanz und Teilhabe. Erfolgreiche Integration führt zu sozialer Harmonie, kultureller Vielfalt und gegenseitigem Verständnis.
Wenn das Gegenteil des oben beschriebenen Prozesses stattfindet, kann man von einer Demigration sprechen. Statt Fortschritten gibt es Rückschritte. Der fortschrittliche Teil der Gesellschaft fühlt sich gezwungen, sich dem rückschrittlichen Teil anzupassen. Die Freiheit geht teilweise verloren. Diese negative Entwicklung beeinflusst auch Medien, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft und Politik. Die Gesellschaft ist dann gespalten es entstehen neue Konflikte.
Demigration und "gescheiterte Integration" gehören zusammen.
Die Folgen sieht man immer öfter in der Nachrichten (aus Deutschland, Frankreich, Schweden, Niederlande, Dänemark, Österreich, Belgien, Schweiz usw).
Laut Hamed Abdel-Samad (Autor des Buches "Integration. Ein Protokoll des Scheiterns"):
Migrationsgeschichten sind oft schwierig und von Ängsten geprägt. In den meisten Fällen fühlen sich Migrantenkinder nach einer gewissen Zeit heimisch, besonders ab der dritten Generation. Dies gilt für verschiedene Gruppen, wie die Iren in den USA, arabische Juden in Israel und Vietnamesen in Europa usw.
Allerdings gibt es eine Ausnahme bei arabisch- und türkischstämmigen Migranten in Europa. Hier fühlt sich jede neue Generation stärker mit der Herkunftskultur verbunden und ist der neuen Heimat gegenüber skeptischer. Dies zeigt sich in steigenden Zahlen von Erdogan-Anhängern, Salafisten, Sympathisanten, Gefährdern usw. Es gibt einen wachsenden Fundamentalismus, Antisemitismus und Kontrolle von Islamisten sowie kriminellen Clans in Großstädten. Die Integration ist gescheitert.