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Die DDR-Regierung hatte ab den siebziger Jahren mehrere Maßnahmen eingeführt, die die Anzahl der Geburten erhöhen sollten. Damit sollte der Geburtenrückgang aufgehalten werden, der die Altersstruktur der Bevölkerung zu verschlechtern drohte (d.h. mehr Rentner, weniger Berufstätige).

Eine dieser Maßnahmen war das "Babyjahr" für berufstätige Mütter: Eine arbeitende Frau konnte nach einer Geburt ein ganzes Jahr Urlaub bekommen, mit Bezahlung (80%) und mit Jobgarantie. Für ledige Mütter galt das ab dem ersten Kind, für verheiratete Mütter (zunächst) erst ab dem zweiten Kind. Deshalb war es attraktiv, bei der ersten Geburt nicht verheiratet zu sein.

Natürlich ist das schon lange Vergangenheit. Aber vielleicht bildete sich in dieser Zeit eine gesellschaftliche Akzeptanz für diese Situation heraus, die bis heute nachwirkt.

Eigentlich sind hier zwei unterschiedliche Situationenen enthalten: Erstens unverheiratete Paare mit Kindern, zweitens alleinerziehende Mütter. Wie sich das aufteilt weiß ich nicht.

Ein Faktor ist sicher auch die geringere Bedeutung der Religion in einem großen Teil der Regionen, die zur DDR gehörten. Das ist nicht erst durch die deutsche Teilung entstanden, sondern existierte schon viel länger. Die Vorgabe, dass man zuerst heiraten und danach Kinder bekommen soll, wird in der heutigen Zeit überwiegend mit religiösen Dogmen begründet.

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Do., 26. April 2018 - 17:21

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