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Die Aussage in dem Spot heißt genau:
"Jeder achte Erwachsene in Deutschland kann nicht richtig lesen und schreiben."
Hier sind unterschiedliche Varianten zusammengefasst. Die meisten können zwar einzelne einfache Sätze lesen, sie haben aber Schwierigkeiten mit normalen Texten, mit Formularen usw. "Totale Analphabeten" gibt es viel weniger.
In der Studie, aus der diese Aussage stammt [PDF], wurden erwachsene Menschen im "Erwerbsalter" (18 bis 64 Jahre), die in Deutschland leben, untersucht. Darunter waren auch Menschen mit ausländischer Herkunft, jedoch nur diejenigen, die "ausreichend gut" Deutsch sprechen können. Insgesamt sind damit 51,5 Mio. Menschen erfasst. Die Zahlen wurden aus Stichproben hochgerechnet.
Anhand der "Alpha-Levels" wurde genauer unterschieden:
Kann maximal einzelne Buchstaben lesen und schreiben, aber keine Wörter.
etwa 0,6%, also etwa 0,3 Mio
Kann einzelne Wörter lesen und schreiben, aber keine Sätze.
etwa 3,4%, also etwa 1,7 Mio
Kann einzelne Sätze lesen und schreiben, aber keine zusammenhängenden Texte.
etwa 8,1%, also etwa 4,2 Mio
Kann normale Texte lesen und schreiben, beherrscht aber die Rechtschreibung nicht ausreichend.
etwa 20,5%, also etwa 10,6 Mio
"Nicht richtig lesen und schreiben können" umfasst Alpha 1 bis 3. Das sind etwa 12,1% ("jeder Achte"), also etwa 6,2 Mio.
Laut Studie ist der Anteil solcher Menschen unter fremdsprachigen Menschen (genauer: Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die aber Deutsch sprechen können) etwa sechsmal so hoch wie unter Menschen mit deutschsprachiger Herkunft. Etwa 78% der betroffenen fremdsprachigen Menschen haben aber ausgesagt, dass sie in ihrer Muttersprache anspruchsvolle Texte lesen und schreiben können. Die restlichen 22% können das also in keiner Sprache.
Die Ursachen der Probleme wurden in dieser Studie nicht untersucht. Es sind wahrscheinlich sowohl kognitive Einschränkungen mit teils organischen Ursachen, als auch geringere Bildungschancen (hauptsächlich in der Kindheit) und soziale Defizite.
Bei den meisten Menschen sind Verbesserungen möglich, durch besondere Weiterbildungen. Das größte Problem dabei ist, dass viele aus Scham ihr Defizit so gut es geht verbergen und keine Hilfe suchen. Deshalb gibt es solche Kampagnen, anonyme Beratungen usw.