Es gibt auch genug deutsche
Es gibt auch genug deutsche mit Studienabschluß, die keine Arbeit finden, bzw. über ein Jahr suchen müssen, bevor sie etwas finden. Trotzdem will ich Ausländerdiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt nicht wegdiskutieren, die übrigens nichts mit Rassismus oder der Rassenlehre der Nazis zu tun hat, vielmehr mit Unwissen, Vorurteilen und kulturellen Unterschieden.
Wenn angenommen ich als überlasteter, gestresster Arbeitgeber jemanden dringend einstellen muss und es neben deutschen Bewerbern einen ausländischen Bewerber mit Studienabschluss im Ausland gibt, dann weiss ich nicht: wie ist die Qualität der Ausbildung in dem Land (habe von Masterstudenten aus Afrika gehört, die in Deutschland gegen Geschenke Klausurfragen haben wollten), kann er meine Sprache so, dass er selbstständig und fehlerfrei arbeiten und kommunizieren kann, braucht er womöglich viel Hilfe, um sich in Deutschland einzuleben (Wohnung finden, Rechnungen, Steuererklärung), weiß er welches Maß an Arbeit ich erwarte oder macht er dauernd Tee- oder Gebetspausen, wie zB. in arabischen Ländern üblich, fügt er sich in ein Team ein oder wird er die Ellenbogen ausfahren, wie es mitunter in China üblich ist. In so einer Angelegenheit geht man lieber wenig Risiko ein, denn als Arbeitgeber trägt man viel Verantwortung und unpassende Arbeitskräfte können Schaden anrichten. Da man als Arbeitgeber nichts über die Bewerber weiß, greift man auf Vorurteile zurück. Genauso wie auch bei deutschen Bewerbern Abschlußnoten oder Lebensläufe zu Vorurteilen führen.
Am besten man fängt bei einer internationalen westlichen Firma im eigenen Land an oder macht ein Praktikum, um gute Referenzen zu bekommen. Umgekehrt gibt es Länder, die zu positiven Vorurteilen verführen. Als deutscher hat man es im Ausland bei der Arbeitssuche leichter, weil Deutschland einen guten Ruf hat. Ebenso haben ausgebildete Franzosen, Italiener, Skandinavier oder Engländer weniger Schwierigkeiten in Deutschland Arbeit zu finden. Viel Glück.