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Ich habe mir nahezu alle Kommentare durchgelesen. Ich schäme mich nahezu über jeden, denn kaum jemand ist sachlich geblieben, nahezu jeder Kommentar ist nationalistisch bzw. rassistisch, fast alle mehr oder weniger sind ungebildet, sondern leben in irgendeinem Narrativ. Selbst der möchtegern Professor hat nach wenigen ordentlichen Sätzen sich völlig in unsachlichen Behauptungen verloren. Das ist schade.

Die Türken in der Türkei sind ein Mischvolk, aber benannt nach dem Titularvolk, das als zweite Welle aus Zentralasien einwanderte. Viel früher waren schon die Seldschuken, ein Turkvolk, in der heutigen Türkei. Sie herrschten von 1040 bis 1194 unter anderem in der heutigen Türkei und auch in Persien und Teilen der arabischen Welt. Ihre Nachfahren sind sprachlich verwandte Aserbaidschaner, Turkmenen und in der Türkei in großen Teilen das Volk der Yörük, die gemeinsam mit den ihnen verwandten oghusischen Rum-Seldschuken nach Anatolien eingewanderten. Die Yörük trifft man heute verstärkt im Mittelmeerraum der Türkei. Ihre zentralasiatische Herkunft sieht man ihnen oft an. Allerdings haben sich auch diese mit älteren Völkern in der Türkei, im Iran und auf der arabischen Halbinsel vermischt. 
Die Seldschuken selbst wurden später von einfallenden mongolischen Völkern besiegt bzw. vermischten sie sich auch untereinander. Deswegen glauben viele heutige Türken in der Türkei Mongolen seien Türken oder Mongolen. Das ist aber nicht bewiesen, sondern gibt es nur verschiedene Theorien. Ab den 14. Jahrhundert wurde das längst untergegangene Reich der Seldschuken von den Osman beerbt. Das osmanische Reich war in seiner größten Ausdehnung das größte jemals existierte in der Geschichte der Welt. Und was viele aber nicht wahrhaben wollen ist, dass das osmanische Reich ein durchmischter Vielvölkerstaat war, in dem viele Jahrhunderte Türken, Kurden, Araber, Armenier, Griechen, Georgier, slawische Völker, Albaner, Ungarn u.v.m. friedlich zusammenlebten.

Die Kurden und ihre Sprachen gehören zu den indogermanischen Sprachen und Völkern, also zum nordwestlichen Zweig der iranischen Völker und Sprachen. Trotzdem sind auch die Kurden seit Jahrtausenden kein homogenes Volk mehr, denn auch diese haben sich unterschiedlich entwickelt, mit anderen Völkern vermischt bzw. sich assimiliert. Es gibt keine reinrassigen Kurden genauso wenig wie Türken, vielmehr haben sich auch beide untereinander vermischt, was Gentest bewiesen haben.

Die Kurden sind allerdings als Volk eines der ältesten der Welt und vermutlich besitzen sie die gleichen Vorfahren wie die heutige Europäer bzw. Deutschen bzw. ist eine sprachliche Verwandtschaft längst nachgewiesen.

Randnotiz: Die Eismumie Ötzi aus Südtirol ist genetisch mit heutigen Anatolien also mehrheitlich mit Kurden verwandt, was neuste Gentest bewiesen haben und die Theorie der Verwandtschaft zwischen Kurden und Völkern aus dem deutschen Sprachraum untermauert.

Die Yesiden sind ebenfalls ein kurdisches Volk, allerdings sehen das Nordyesiden nicht selten anders. Sie betrachten sich als eigenes Volk, was aber wissenschaftlich längst widerlegt wurde. Sie sprechen zumeist Kurmandschi, den verbreitesten kurdischen Dialekt. Der Herkunft ihres Glaubens ist noch nicht abschließend geklärt, vieles sind noch Theorien. So auch die Behauptung, dass der yesidische Glauben älter als der christliche sei. Fakt ist, dass es neben vielen deutlichen Unterschieden auch nicht von der Hand zu weisende Gemeinsamkeiten mit dem christlichen und auch muslimischen Glauben gibt. Aber das ist eine andere Geschichte.

insbesondere Araber, Israelis, Aramäer, Malteser sowie mehrere Sprachgruppen in Äthiopien und Eritrea gehören wiederum zu den semitischen Völkern. So sind arabische Palästinenser und jüdische Israelis genetisch und auch sprachlich miteinander nah verwandt. Deswegen ist es übriges dumm einen Araber einen Antisemitzu zu bezeichnen, weil er selbst Semit ist. Es ist letztlich ein rassistischer Ausdruck der in Deutschland entstand und wissenschaftlich stupide.

Türkische Araber leben hauptsächlich im Süden und Südosten der Türkei zum Beispiel an der Grenze zu Syrien und Irak und mehrheitlich in den Provinzen Adana, Gaziantep, Hatay, Mardin, Mersin, Siirt und Şanlıurfa. Auch sie haben sich oft mit Türken und Kurden und ihren Vorfahren vermischt.

Es handelt sich also um drei unterschiedliche Völker mit eigenständigen Sprachen, die aber untereinander Wörter übernommen haben und ethnisch und gesellschaftlich nicht selten auch vermischt haben. Die Türkei ist auch heute ein Vielvölkerstaat ohne reinrassige Türken. Kulturell und Religiös gibt es viele Gemeinsamkeiten. Aber es gibt auch christliche Kurden, Araber oder Türken, nicht alle sind Muslime. Dazu kommen noch die kurdischen Yesiden und viele andere Völker, so auch übrigens jüdische Türken. Das ist aber wieder eine andere Geschichte.

Optisch unterscheiden sich auch Kurden untereinander, es gibt nämlich auch viele helle Kurden. Man vermutet, dass sich einige kurdischn Völker vor sehr langer Zeit mit den Wikingern vermischt haben. Auch das konnte genetisch nachgewiesen werden.
Kurden und Araber können sich ähnlich sehen, Türken selten auch, wobei der absolute Großteil der Türken eher heller aussehen, umso mehr man in den Westen oder Norden blickt. Türken erkennen oft andere Türken bzw. können Kurden, Araber und Türken können die Unterschiede untereinander erkennen, was einem Deutschen oft nicht auffällt, weil es ihn nicht interessiert, weil er lieber in Kategorien denkt und alle Orientalen in einen Topf wirft. 

 

Gespeichert von Vivaldo (nicht überprüft) am Sa., 20. Januar 2024 - 05:00

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