Sehr geehrte Damen und Herren,
ich halte den Einbürgerungstest für absolut überflüssig. Nachdem ich beide Tests (33&300 Fragen) gemacht und bestanden habe, halte ich mich nicht für mehr "deutsch" als zuvor. Wieso sind die Fragen alle fast ausschließlich auf Politik, Wirtschaft, Recht, Sozialwesen und Geschichte (NUR DDR und Drittes Reich!) bezogen?
Was ist mit der deutschen Kultur? Unser Brauchtum und unsere Traditionen? Ist es nicht wichtig, solche Dinge zu behandeln?
Und wird durch solch einen Test nicht das negative Bild Deutschlands, das sowieso leider vorherrschend ist, noch beibehalten oder sogar gefördert? Deutschland wird meist mit dem Dritten Reich und Hitler, der DDR, Bürokratie, Strenge und Genauigkeit gleichgesetzt. Wie ich finde, nicht sehr vorteilhafte Eigenschaften unseres Landes. Aber genau darum geht es in diesem Test. Sicher ist es wichtig, dass man sich über die Politik und die Gesetze des jeweiligen Landes, in dem man leben möchte, bewusst ist und informiert. Aber ist das schon alles?
Ich finde, man sollte sich auch über die Kultur informieren! Ist es nicht die Kultur eines Landes, die es zeigt wie es ist? Wenn wir in andere Länder reisen, interessieren wir uns doch vor allem dafür, wie die Menschen dort leben. Für die Musik, Lieder, Tänze, das Essen, die Feste und Traditionen, Brauchtum, die Familienkonstellationen, die Mentalität! Wenn man in ein anderes Land zieht, möchte man doch wissen, mit wem man es zutun hat, oder nicht? Reicht es da wirklich, allein Politik, Wirtschaft und andere "von außen" vorherrschende und gegebene Formen eines Landes zu kennen? Es ist doch ebenso wichtig über die Menschen in diesem Land etwas zu erfahren, denn mit diesen lebt man tagtäglich zusammen!
Und ehrlicherweise muss ich gestehen, dass Ihre zwei oder drei Fragen bezüglich deutscher Brauchtümer fast lächerlich wirken...Weihnachtsbaum und Ostereier suchen. Das ist alles. Gibt es in Deutschland nicht noch viel mehr Traditionen? Ich bin der Meinung, dass die Kultur unbedingt wieder einen höheren Stellenwert bekommen muss und dass dies vor allem auch hilfreich wäre beim Thema Einbürgerung oder Integration von Migranten!
Und einen solch unpersönlichen Test halte ich dabei für völlig ungeeignet. Gespräche und Aufklärung über und von unserer Kultur halte ich da für angebracht. Und das auch für uns Deutsche! Oder wieviele Deutsche kennen Sie, die sich ihrer eigenen Kultur überhaupt bewusst sind, geschweige denn sie leben und weitergeben?
Ich finde, unser Land wird zu stark auf sein leider sehr negatives geschichtliches Erbe reduziert! Und das sowohl von anderen Ländern als auch von uns selbst. Sicher wäre es ein großer Fortschritt und eine Hilfe, wenn wir uns endlich wieder unserer eigenen Kultur, dem WER wir eigentlich sind, wieder bewusst würden und den Mut hätten, diese Kultur auch zu leben und dazu zu stehen. Dann würde sich auch die Integration leichter gestalten, denn nur wer weiß, wer er ist, kann sich neugierig und interessiert auf andere Kulturen einlassen.
Vielen Dank für´s Lesen!
Mit freundlichem Gruß,
eine deutsche Bürgerin;-)
Bildung ist vielschichtig
Bildung ist vielschichtig ^^
sollen jetzt alle hier geborenen Deutschen ihre Staatsbürgerschaft verlieren, wenn sie Kulturbanausen sind?
btw - in den Integrationskursen lernen die Migranten mehr, als mancher Urdeutscher über sein Heimatland weiß - wenn man das Ergebnis so mancher Umfragen auf der Gass erlebt.
Ich denke Sie sollten kürzer und übersichtlicher zusammenfassen.
>> Und einen solch unpersönlichen Test halte ich dabei für völlig ungeeignet.
Was meinen Sie damit? Sollte man für jeden einzelnen einen persönlichen Test vorbereiten?