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Der Post ist zwar schon ein bisschen älter aber na ja.
Erst Mal zu meiner Geschichte:
Ich bin in Österreich geboren, mein Vater ist deutscher und meine Mutter aus Südamerika. Als ich 1 Jahr alt war sind wir nach Stuttgart gezogen und als ich 7 war, haben meine Eltern entscheiden, dass wir nach Südamerika (Paraguay) auswandern. Ich bin dort sozusagen aufgewachsen, normal zur Schule gegangen. Als ich 14 war haben sich meine Eltern getrennt, aber das hat mich nicht so besonders betroffen (es war auch gut so). Als ich die neunte Klasse fertig hatte, hat mein Vater entscheiden, nach Deutschland zurückzukehren, ich wollte natürlich mit und meine Mutter hatte auch nichts dagegen weil sie meinte, dass die Bildung in Deutschland besser sei. Ich weiß nicht was es war aber als ich im Flieger saß, hatte ich irgendwie nicht so richtig Vorfreude, eher so gemischte Gefühle. in Deutschland angekommen bin ich zur Schule und da fing alles an. Durch meine etwas dunklere haut wurde ich schon von den Deutschen als "anders" eingestuft, ab und zu wurde ich beleidigt aber ich habe nicht besonders darauf reagiert. Später kam der Kulturschock, ich merkte, dass ich mich in der Sprache noch verbessern musste (daheim habe ich nur mit meinem Vater Deutsch gesprochen). Ich hatte eigentlich keine Freunde, nur mein Cousin der eigentlich immer da war (heute Unternehme ich auch nicht sehr viel mit ihm). Es dauerte circa ein Jahr bis ich Freunde fand (Einer war halb Brasilianer und der andere war Deutsch). Die zehnte Klasse habe ich mit guten Noten geschafft und dann das Abitur angefangen. Eine gedrückte Stimmung hatte ich seit ich hierher gezogen sind (es gab auch ein paar gute Momente). Das Wetter ist unangenehm (kalt, regnerisch, grau) und verbessert nicht die Stimmung. Die Menschen sind nicht wirklich offen, sie kritisieren oft und suchen nach Fehlern, und als Einwanderer versucht man immer gut dazustehen, was nicht immer gelingt, häufig mache ich mir zu sehr Sorgen was die anderen über mich meinen (ich versuche das zu vermeiden aber es passiert halt). Freundeskreise habe ich auch, Noten sind auch nicht schlecht, es gibt mittlerweile viele Menschen mit denen ich klar komme. Doch ich weiß nicht warum ich immer noch nicht glücklich bin. Ich war 3 Mal bei meiner Mutter in Südamerika zu Besuch, habe meine Freunde wieder getroffen, mein Hund und hatte eine sehr gute Zeit. In Deutschland hatte ich wieder eine gedrückte Stimmung. Aktuell will ich Lehrer werden (Spanisch und eventuell Französisch) aber ab und zu denke ich, was wäre wenn ich zurück nach Südamerika kehren würde, aber meinen Vater und meine Großeltern will ich auch nicht verlassen. Das Gesundheitssystem ist hier sehr gut (wahrscheinlich das beste auf der Welt), die Bildung ist auch sehr gut. Aber die Stimmung lässt mich nicht in Ruhe, ich wünsche wirklich dass es nur eine Phase ist und dass ich doch noch glücklich werde, ich versuche mich immer noch anzupassen und hoffe auf das Beste.
Das ist das erste Mal in fast 4 Jahren dass ich darüber rede oder schreibe, es ist schon Mal eine Erleichterung.