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Inflation in Deutschland ist höher als man denkt - 70% Erhöhung bei Flaschenpost

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am

Man hört in den Nachrichten oft, dass die Inflation fast 10% beträgt. So viel wie noch nie. Früher war es angeblich 1-2%. Das passt überhaupt nicht zu dem, was ich sehe. Ein Beispiel: ich habe vor weniger als 2 Jahren bei Flaschenpost.de Wasser bestellt. 1 Kiste stilles Wasser kostete 4,49 EUR. Jetzt kostet die selbe Kiste 6,49 EUR!. Eine Erhöhung von fast 70%! In weniger als 2 Jahren. Das passt niemals zu dem, was ich in den offiziellen Zahlen sehe. Ab wann ist so was eigentlich kriminell?

Wie sind eure Erfahrung? Passen die 10% Inflation in eure Realität?

Die Preiserhöhung liegt bei 45% und nicht 70%. Natürlich ist 45% auch sehr hoch.

Und es ist nicht kriminell die Preise zu erhöhen (Angebot - Nachfrage). 

 

Viele Produkte, die ich regelmäßig kaufe, sind Ende 2023 20% bis 150% teurer geworden.

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Do., 28. Dezember 2023 - 12:11

Sollten dann aber nicht die offiziellen Inflationsstatistiken nicht viel höher sein? Angeblich haben wir aktuell 3,2% Inflation. Wenn ich mir anschaue, was ich mir, gegenüber vor einem Jahr November leisten kann, dann sind das eher so 20% weniger. 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 30. Dezember 2023 - 21:05

Die Rechnung für die allgemeine Inflation enthält auch viele Dinge, die man nicht täglich im Laden kauft, für die man aber einen wesentlichen Teil des Geldes ausgibt: Wohnen, Energie, Telekommunikation und Medien, Mobilität, Freizeitgestaltung, Versicherungen usw. Auch die Kosten größerer, seltener Anschaffungen (z.B. Möbel, technische Geräte) werden mit passenden Anteilen eingerechnet. Viele dieser Preise steigen langsamer, aber man kriegt sie nicht täglich zu sehen.

Es gibt auch getrennte Rechnungen für Nahrungsmittel, und auch für einzelne Nahrungsmittelgruppen. Hier liegen zur Zeit die Zahlen höher als bei der allgemeinen Inflation. Zum Beispiel Obst +12%, Brot und Getreideerzeugnisse +9,4%, alle Lebensmittel zusammen +5,5% (jeweils November 2023 gegenüber Vorjahresmonat). Bei der letzten Zahl sollte man auch berücksichtigen, dass manche Dinge billiger geworden sind (z.B. Butter und viele Speiseöle).

Es gibt da aber schnelle Schwankungen, so dass der übliche Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres entsprechend hoch und runter geht. Beispielsweise waren die gesamten Lebensmittelpreise im ersten Halbjahr 2023 teilweise mehr als 20% höher als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Seitdem geht diese Zahl wieder nach unten. Aber nicht wegen sinkender Preise im zweiten Halbjahr 2023, sondern wegen steigender Preise im zweiten Halbjahr 2022. Eine Statistik will also richtig interpretiert werden.

Und dann gibt es noch die "gefühlte Inflation". Hier geht die Wichtung nicht nach dem Anteil im Etat, sondern danach wie oft ich diesen Artikel kaufe. Es wird also nicht das finanzielle Ergebnis dargestellt, sondern das subjektive Erleben. Mitte 2023 wurden für Deutschland 18% angegeben, bei 6,1% tatsächlicher Inflation.

 

Quellen:

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/steigende-lebensmittelpreise-fakten-ursachen-tipps-71788

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/12/PD23_466_611.html

https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Tabellen/Verbraucherpreise-Sondergliederungen.html

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/lebensmittel-inflation-preise-olivenoel-obst-gemuese-zucker-100.html

https://www.allianz-trade.de/presse/pressemitteilungen/allianz-trade-studie-gefuehlte-und-tatsaechliche-inflation.html

https://www.ceicdata.com/en/indicator/germany/cpi-food-and-non-alcoholic-beverage-change

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am So., 07. Januar 2024 - 14:41

Wow, danke für die ausführliche Erläuterung sowie die Quellen. Dann verstehe ich das zumindest besser, wieso es eine große Abweichung zwischen der offiziellen Statistik und der eigenen Wahrnehmung ist.

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am So., 14. Januar 2024 - 10:50

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