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Sollte man in D Trinkgeld geben? Wo, wie viel und in welcher Situation gar nicht?

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am

In einigen Ländern sollte man oder muss man Trinkgeld geben, wenn man in einem Restaurant, Cafe oder Bar etwas konsumiert. In einigen Ländern ist es umgekehrt, Trinkgeld kann als Beleidigung ankommen. In Deutschland bin ich mir nicht sicher.

  • Sollte man in Deutschland Trinkgeld geben (zB in Cafe, Restaurant, Bäckerei, Bar, ...)?
  • Wie viel Trinkgeld ist angemessen?
  • Wann gibt man gar kein Trinkgeld?
  • Können Inhaber, Kellner selber Trinkgeld kassieren oder einen indirekt zwingen? 

 

Wenn man am Tisch bedient wird, ist es üblich Trinkgeld zu geben, etwa 10 % bis 5 % (je höher die Summe, umso weniger Prozent). Man rundet häufig auf einen mehr oder weniger glatten Betrag. Idealerweise kann man diesen Betrag passend zahlen und sagt einfach "stimmt so" oder "danke". Das heißt dass man das Wechselgeld nicht haben will. 

Es geht aber auch, bei einer Rechnung von z.B. 29,15 Euro einen Fünfziger zu geben und dabei "zweiunddreißig" zu sagen. Man bekommt dann 18 Euro zurück.

Bei Kartenzahlung gibt man das Trinkgeld entweder separat in bar, oder man sagt den Gesamtbetrag bevor das Lesegerät bedient wird.

Bei Selbstbedienung, und/oder wenn im Voraus kassiert wird, gibt man normalerweise kein Trinkgeld. Evtl. kann man geringfügig aufrunden, aber das ist eher selten.

Das Trinkgeld ist keinesfalls Pflicht, es ist eher eine freundliche Geste. Auf der Rechnung darf nur der zuvor mitgeteilte Preis stehen (Speisekarte, Aushang usw.), und mehr darf nicht verlangt werden. Andererseits freut sich das Personal in der Regel über Trinkgeld. Ein Verbot, Trinkgeld anzunehmen, wäre ein Ausnahmefall, kann aber zuweilen vorkommen.

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Do., 27. Juli 2023 - 23:31

Manche Leute zahlen zunächst, ohne irgendwas zu sagen. Sie bekommen deshalb das Wechselgeld auf den Cent genau. Nun schieben sie einen Teil des Wechselgeldes zum Kellner zurück, und das ist dann das Trinkgeld. Bei diesem Verfahren ist das Kopfrechnen einfacher. Allerdings muss der Kellner unnötigerweise das Wechselgeld abzählen, das finde ich unhöflich.

In manchen Ländern ist es üblich, das Trinkgeld oder sogar den gesamten Betrag auf dem Tisch liegen zu lassen und zu gehen. In Deutschland sollte man das nicht machen.

Krankenhaus: Das Pflegepersonal im Krankenhaus darf häufig kein persönliches Trinkgeld annehmen. Man kann aber etwas Geld "für die Kaffeekasse" geben, um seine Zufriedenheit auszudrücken. Damit ist gemeint, dass das Geld gerecht aufgeteilt und möglichst für Ausgaben während des Dienstes verwendet werden soll. Ähnlich kann es in vielen Dienstleistungsbetrieben und Behörden laufen.

Besonderer Service: Auch dort wo kein Trinkgeld üblich ist, sollte man etwas geben, wenn man einen besonderen persönlichen Service hatte. Zum Beispiel, wenn man an einer Selbstbedienungstankstelle die Hilfe des Personals gebraucht hatte. 

Die Mitarbeiter von gemeinnützigen Organisationen und kirchlichen Einrichtungen nehmen meistens keine Trinkgelder an, ermuntern aber dazu, an die Organisation zu spenden.

"Aufforderung" zum Trinkgeld: Eine direkte Aufforderung geht gar nicht. Indirekte Aufforderungen sind aber verbreitet. Zum Beispiel wenn der Führer eines Rundganges an einem touristischen Ort sich zum Schluss so hinstellt, dass jeder an ihm vorbei muss. Je nach Zufriedenheit kann man ihm dann etwas geben oder auch nicht. 
Einen anderen Fall hatte ich mal in einer Autowerkstatt: Nach einer kleinen, schnellen Reparatur bezahlte ich am Schalter, bekam den Autoschlüssel aber nicht sofort. Sondern der Mechaniker brachte ihn mir und hielt dabei die Hand auf. Das fand ich dreist und gab ihm nichts.

Ein absolutes NoGo sind Trinkgelder an Lehrer, Professoren, Prüfer und dergleichen. Hier entsteht unweigerlich der Eindruck eines Bestechungsversuches, mit dem Ziel eine bessere Note zu bekommen. Außerdem gibt es an Schulen und Universitäten strenge Regeln über die Annahme von Geschenken (häufig muss man sie nämlich abliefern). Ein kleines Souvenir geringen Wertes an den Betreuer der Masterarbeit zum Abschied (also nach der Verteidigung) ist evtl. möglich, aber eigentlich wird das nicht erwartet.

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 29. Juli 2023 - 13:57

Vorsicht! Der Eindruck eines Bestechungsversuches kann zu echten Problemen führen. Falls man wirklich das Bedürfnis hat nach der Kaffeekasse zu fragen (keine Ahnung wie oft das überhaupt vorkommt), dann auf jeden Fall erst nach dem Ende des Vorganges, wenn das Ergebnis feststeht. Falls in den Räumlichkeiten eine Spendenkasse steht (z.B. für eine Obdachlosenverpflegung oder ein Tierheim), dann ist das die bessere Alternative.

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