Hallo,
ich bin gesetzlich versichert. Leider mache ich immer wieder die Erfahrung, dass man monatelang auf Termine warten muss. Wenn man statt "gesetzlich versichert" auf "privat versichert" klickt, sieht man schon, wie viele Termine oft ab sofort möglich sind. Deswegen ich überlege mich für eine Weile privat zu versichern.
Da ich mit der privaten Krankenversicherung gar keine Erfahrung habe und es auch keiner in meiner Umgebung gibt, wollte ich hier ein paar Fragen stellen.
- Wie funktioniert grob private Krankenversicherung in Deutschland?
- Muss man alle Untersuchungen, Medikamente, Therapien, Röntgen usw. selber zahlen?
- Ist es möglich mit einem normalen Gehalt sich privat zu versichern? (ca. 2000€ netto/Monat)
Optionen und Zusatzversicherungen
Wie ich gerade las, kann man bei der GKV als besondere Option ein Verfahren beantragen, bei dem man beim Arzt selber bezahlt und die Rechnungen zur Kasse schickt ("Kostenerstattungsprinzip"). Man könnte dann beim Arzt als Selbstzahler (wie ein Privatpatient) auftreten und kriegte trotzdem etwas erstattet.
Aber es wird dann natürlich nur der Kostensatz der GKV erstattet, wohingegen auf der Privatrechnung gewöhnlich ein höherer Preis steht. Und das Verfahren gilt dann für sämtliche Arztbesuche, man kann es erst wieder abwählen wenn man mindestens ein komplettes Quartal dabei war. Man kann allerdings festlegen, dass das Verfahren z.B. nur für Arztpraxen gelten soll, dann also nicht für Krankenhausaufenthalte.
Die privaten Krankenversicherer wiederum bieten für GKV-Versicherte ein ganzes Sammelsurium an "Zusatzversicherungen" an. Darunter sind auch solche, die beim Kostenerstattungsprinzip die Differenz übernehmen sollen. Die Frage ist dann natürlich die Höhe der Beiträge, auch die Ausschlüsse sind wichtig, sowie die Hürden beim Zugang zur Versicherung (z.B. Gesundheitsprüfung, Wartezeiten, Altersgrenze).
Alles das habe ich nur gelesen.
Arbeitnehmer mit kleinem oder mittlerem Einkommen sind verpflichtet, in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Mitglied zu sein. In die Private Krankenersicherung (PKV) können nur eintreten:
Unterhalb von etwa 5.000 € Monatsbrutto kann man als Arbeitnehmer also nicht in die PKV wechseln. Die Grenze wird jährlich verändert.
In der PKV hängen die Beiträge nicht vom Einkommen ab, sondern vom Risiko. Für junge und gesunde Menschen sind sie also recht billig, aber sie werden dann immer teurer.
Und es ist (mit Absicht) sehr schwer, von der PKV zurück in die GKV zu wechseln, wenn man als Arbeitnehmer in die PKV gewechselt hatte. Eigentlich soll es im Normalfall gar nicht gehen.
Wer in der PKV versichert ist, bekommt vom Arzt eine Rechnung und reicht diese bei der Versicherung ein. Es gibt unterschiedliche Tarife mit unterschiedlichem Umfang der Erstattungen. Wenn ich einen billigeren Tarif wähle, werde ich wahrscheinlich mehr selber bezahlen müssen, und umgekehrt. Die "guten" Tarife zahlen allerdings mehr als die GKV.