In letzter Zeit muss ich leider feststellen, dass man als Kassenpatient sehr lange warten muss. Wenn die Mitarbeiterin von Arztpraxis denkt, dass man privat versichert ist, ist ein Termin kurzfristig frei. Mit Privatarzt habe ich noch keine Erfahrung aber manchmal ist es unvermeidbar. ich befürchte dass so eine Beratung oder Behandlung sehr teuer sein kann.
Meine Fragen:
- Wie viel Geld muss man an Privatarzt pro Stunde/Sitzung/Behandlung zahlen?
- Wann muss man das Geld zahlen, sofort oder nach der Behandlung?
- Kriegt man überhaupt einen Teil davon von Krankenversicherung zurück?
Erstattung?
Wenn man als Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse einen Privatvertrag mit einem Arzt macht und selber bezahlt, geht das die Kasse nichts an, und man bekommt nichts wieder.
Bei Behandlungen, die die Kasse sowieso nicht bezahlt (z.B. kosmetische Operationen), ist das der normale Weg.
Bei privaten Krankenversicherungen (auch bei Zusatzversicherungen) ist es dagegen üblich, dass man die Rechnung selber bezahlt und dann bei der Versicherung einreicht.
Stimmt nicht ganz, ...
... denn man kann bei der gesetzlichen Krankenkasse auf Antrag das "Erstattungsprinzip" wählen und bezahlt dann die Rechnungen der Ärzte selber. Die Kasse erstattet anschließend das, was sie sonst dem Arzt bezahlen würde (abzüglich einer "Verwaltungspauschale"). Die Differenz muss man selber bezahlen.
Wie viel kostet MRT Aufnahme…
Wie viel kostet MRT Aufnahme (privat)
Sehr unterschiedlich
Die Gebührenordnung lässt da einen großen Spielraum. Ganz grob kann es zwischen 200,- und 2.000,- € pro Sitzung liegen.
An manchen Stellen im Internet stehen "Durchschnittswerte", auf die man sich aber nicht wirklich verlassen kann. Es wären demnach etwa 300,- bis 500,- für einen kleinen Bereich (z.B. ein Knie, Kopf, ein Organ), bis zu etwa 900,- bis 1.200,- für einen großen Bereich (z.B. vollständige Wirbelsäule, ganzer Körper).
Extrakosten entstehen ggf. durch Kontrastmittel, Beruhigungsmittel, Belastungs-MRT (Herz), und durch Umstände die der Radiologe als "besondere Schwierigkeiten" einstufen kann. Eine MRT-Praxis, die auf Selbstzahler eingerichtet ist, sollte einen individuellen Kosteenvoranschlag machen können.
Für Patienten, die privat bezahlen, haben die deutschen Ärzte eine Gebührenordnung. Was in der Realität tatsächlich berechnet wird weiß ich nicht, ich habe nie selber bezahlt. Allerdings gibt es einen Multiplikator: Die Ärzte dürfen bis zum 3,5-fachen Preis verlangen, je nachdem wie schwierig sie den Fall einschätzen. Externe Leistungen (z.B. Labor) muss man natürlich auch bezahlen. Andererseits ist auch erlaubt, vor der Behandlung einen anderen Preis zu vereinbaren.
Wahrscheinlich wird man vom Arzt eine Rechnung mit einer Zahlungsfrist bekommen. Falls der Arzt Zweifel daran hat, ob der Patient bezahlen will oder bezahlen kann, ist vielleicht auch Sofortbezahlung denkbar.
Grundsätzlich ist es ein Skandal, wenn man Behandlungen selber bezahlen muss, weil man sonst keinen Termin bekommt. (Das gilt natürlich nur für Behandlungen, die sonst die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen würden). Denn die Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse sind für viele Menschen Pflicht. Man kann sich durchaus bei seiner Krankenkasse beschweren, denn die findet das ebenfalls nicht gut. Evtl. kann die Krankenkasse in solchen Fällen einen Arzttermin vermitteln.