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Wortherkunft
Kannakermann war im späten 19. Jahrhundert unter deutschen Seemännern eine verbreitete Bezeichnung für Kameraden aus Polynesien oder Ozeanien. Da diese im Ruf standen, besonders fähige und treue Kameraden zu sein, wurde dieser Begriff sowohl für diese Gruppe meist im positiven Sinne und oft auch als „Ehrentitel“ für besonders gute Kameraden europäischer Herkunft gebraucht. Dies war beispielsweise schon vor dem Zweiten Weltkrieg in Süddeutschland und Österreich als alter Kanaker in dem gleichen Sinn üblich wie die norddeutsche Bezeichnung alter Schwede.
Entlehnt ist das Wort wahrscheinlich vom polynesischen kanaka für ‚Mensch‘, der hawaiischen Bezeichnung für die Kanaken Neukaledoniens. Es könnte jedoch auch aus der Sprache der Indonesier und Malaiien Bahasa Indonesia beziehungsweise Bahasa Melayu stammen, wo kanak allerdings ‚Kind‘ bedeutet.
Kanake als Schimpfwort
Kanake ist in neuerer Zeit in Deutschland eine Bezeichnung für Einwanderer mit südländischem Aussehen. In der Frühphase der Anwerbung von Gastarbeitern in den 1970er Jahren oft gegen Italiener, Spanier und Griechen verwendet, zielt der Ausdruck heute meist auf Menschen arabischer, persischer, türkischer, kurdischer sowie süd- und südosteuropäischer Abstammung. Das Wort ist kein Ethnophaulismus, also eine herabsetzende Volksbezeichnung im engeren Sinne, da es unspezifisch auf beliebige Ethnien angewandt wird.
Kanake war auch eine Bezeichnung für die in Mähren angesiedelten Slawonier (siehe auch den Artikel über Schlawiner). Die Bezeichnung ist aufgrund der kulturellen Abgrenzung der deutschsprachigen Böhmen gegen die Minderheiten der tschechischen Volksstämme negativ besetzt. Es wird vermutet, dass daher die Ähnlichkeit zwischen den Wörtern Kanake und Hanake und die negative Besetzung des Wortes Kanake stammt.
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