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Remigration, auch bekannt als Rückwanderung oder Rückkehrmigration, beschreibt den Prozess, bei dem Menschen nach einem längeren Aufenthalt in einem anderen Land oder einer anderen Region in ihre Herkunftsregion oder ihr Herkunftsland zurückkehren. Es handelt sich dabei um eine Umkehrung des vorherigen Migrationsstroms. Der Begriff wird in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie in der Exilforschung verwendet.

Ursprünglich wurde der Begriff bereits im frühen 17. Jahrhundert genutzt und in der Migrationsforschung bis in die 1960er Jahre kaum erforscht. Es gab jedoch verschiedene Gründe für Remigrationen, wie etwa Anpassungsschwierigkeiten, das Fehlen adäquater Erwerbsmöglichkeiten oder das Bedürfnis, die eigene Identität zu bewahren oder neue Ideen in der Heimat umzusetzen.

Remigrationen werden von verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen untersucht, wobei jedoch die statistische Erfassung oft problematisch ist. Insbesondere historische Exilforschung und Studien zu deutschen Remigranten der Nachkriegszeit bieten Einblicke in die Herausforderungen der Rückkehr in einen veränderten Herkunftskontext.

In jüngerer Zeit wurde der Begriff "Remigration" von der Neuen Rechten als Kampfbegriff und Euphemismus für Vertreibung und Deportation verwendet. Dies führte dazu, dass "Remigration" zum "Unwort des Jahres 2023" in Deutschland gewählt wurde. Rechtsextreme nutzen den Begriff, um die Ausweisung von Menschen mit Migrationshintergrund zu rechtfertigen, sowohl von Personen ohne Aufenthaltstitel als auch von Personen mit legalen Status. Es handelt sich um einen Versuch, undemokratische und autoritäre Politik mittels sprachlicher Verschleierung zu legitimieren. Die Verwendung des Begriffs in diesem Kontext wird als ideologische Vereinnahmung und Manipulation kritisiert.