Unser Ziel irgendwo schick Essen zu gehen und nicht immer zu Standardrestaurant zu besuchen, hat uns dazu verleitet, in unserem Freudeskreis etwas nachzufragen und zum Ergebnis zu kommen, dass wir uns ein Restaurant, namens "Himmelspagode" außerhalb von Berlin ausgesucht haben.
Die Restaurantkette der Himmelspagode besteht noch aus der Kaiserpagode in Stahnsdorf und der Silverpagode in der sechsten Ebene im KADEWE am Q-Damm (Gourmetabteilung).
Alle drei Restaurants gehören zur gehobenen chinesischen (asiatischen-thailändischen) Küche. Gesagt wurde uns, dass hier auch dementsprechend andere Gerichte serviert werden, die man aus bekannten asiatischen Restaurants sonst nicht kennt.Zudem haben die Gerichte kreative und originelle Namen, wie bspw. Rinderparadies, sinnliches Huhn, duftendes Rind, betrunkendes Huhn, Ausflug in die Tropen, Ente im Glück, Freund und Feind, Lady in Red und das schweigsame Lamm.
Mit dem Ankommen am Parkplatz der Himmelspagode wurden wir gleich mit dem imposanten Bauwerk begrüßt.
Die Himmelspagoda hat wohl 400 Sitzplätze, die auf drei Ebenen verteilt sind. Jede Ebene hat seinen eigenen Namen. Der untere Stockwerk heißt Himmelspagode, wie das Restaurant selbst. Die zweite Ebene heißt Kaisersaal und die dritte Ebene Pekingsaal. Ganz oben scheint es wie eine Lounge zu sein, wo man für einen kurzen Snack oder Dinner unterwegs ist.
Auch die Einrichtung im Restaurant hat uns sehr begeistert. Es war alles wunderschön im asiatischen Ambiente eingerichtet. Besonders toll war die riesen Kronleuchte inmitten im Gebäude, die vom dritten Stockwerk aus bis nach unten in die erste Ebene hinunter hing und glänzte. Unter der Kronleuchte befindet sich ein kleiner Becken mit sehr großen Fischen.
Das Gebäude ähnelt einem chinesischen Tempel und ist sehr farbenprächtig. Sie hat sogar eine riesengroße Sommerterasse. Später wurde uns erzählt, dass Pagoden markante, mehrgeschossige und turmarige Bauwerke sind. Besonders kommen die Gebäuden dieser Gattung in Vietnam, China, Nepal, Korea und in Japan vor. Pagoden hatten wohl früher den Zweck die Überreste besonderer buddistischer Mönche aufzubewahren. Später wurden sie im Verlauf der Ausbreitung des Buddhismus zur traditionell, charakterisch erkennbaren Architektur in Ostasien. Sie werden meist in die Höhe gebaut und besitzen geschwungene Dächer. Dies seien wohl charakteristische architektonische Merkmale für Pagoden.
Im Eingang zur Himmelspagode sind zwei große aufwändige Steinlöwen-Skulpturen aufgestellt. Man sieht, dass in dem Gebäude viel Leidenschaft gesteckt hat, die dessen Darstellung erfordert hat.
Nun zum Essen: Die Preisklasse in der Himmelspagode ist natürlich um einiges höher als in anderen Restauranten. Jedoch gibt es auch hier Tagesmenüen von 12 bis 16 Uhr, die auch für Leute mit kleinen Geldbeutel etwas Freiheit erlauben. An dieser Tagesmenü haben wir uns heranprobiert, da wir nicht allzu exotische Gerichte probieren wollten. Für ca. 8,50 bis 8, 80 Euro haben wir ein Hauptgericht und Vorspeise erhalten. Als Vorspeise konnte zwischen einer "Sauer-Scharf-Suppe mit Ente" und einer "Gemüsesuppe mit Tufo" gewählt werden.
Die "Sauer-Scharf-Suppe mit Ente" war ganz ok. Weder besonders gut, noch besonders schlecht.
Die "Gemüsesuppe mit Tufo" war mit Glasnudeln zubereitet und war mit der Kombination mit dem Tufo und dem Gemüse sehr lecker, die ich bis jetzt noch nicht gegessen hatte.
Als Hauptgericht haben wir uns die "knusprig gebackene Ente mit Gemüse" und "gebratenen Tufo mit Shanghai Gemüse, Bambus, TonGu-Plizen und Paprika" gewählt.
Die "knusprig gebackene Ente mit Gemüse" hat leider nur mittelmäßig geschmeckt. Das Gericht war wirklich sehr fettig. Sowohl die Ente, als auch das Gemüse. Auch mit Reis wurde es nicht viel besser. Sehr schön war, dass der Teller von unten mit einer Kerze die ganze Zeit warm gehalten wurde.
Der "gebratene Tufo mit Shanghai Gemüse, Bambus, TonGu-Pilzen und Paprika" war zwar von der Zubereitung her sehr lecker, jedoch sehr Pilz lastig. Wer zwar Pilze mag, jedoch nicht im Übermaß sollte am besten dieses Gericht nicht wählen. Dennoch muss trotzdem festgehalten werden, dass ansonsten das Gericht gut gelungen war.
Als Beilage haben wir uns nach "gebratene Nudeln mit Gemüse" für 3,50 Euro dazu bestellt. Die Nudeln waren wirklich gut zubereitet. Jedoch habe ich keinen großen Unterschied zu anderen gebratenen Nudeln bemerken können.
Alle Gerichte werden mit einem Wärmeaufsetzer serviert, damit das Essen auch nach einer kleinen Gesprächspause warm bleibt.
Für eine Nachspeise hatten wir keinen Platz mehr in unserem Magen. Die Portionen sind hier wirklich groß und man wird wirklich satt.
Was besonders schön war, ist, dass das Porzellanbesteck mit der Aufschrift "Himmelspagode" vermerkt war. Im Restaurant ist uns auch noch aufgefallen, dass die Inhaber auf jede Kleinigkeit geachtet haben. Sei es nur frische Blumen auf den Tischen, Ordnung und das Wohlbefinden ihrer Gäste sowie die Kombination der Tische. Schön war es auch, dass die Tische nicht wie in bekannten asiatischen Restaurant sehr eng beeinanderer gestellt waren. Man hatte hier noch ausreichend Platz und konnte auch die Gespräche von anderen Gästen nicht mithören.
Im Großen und Ganzen war die lange Fahrt nach Hohen Neuendorf es wert, das Gebäude gesehen zu haben. Das Restaurant ist für alle Liebhaber der chinesischen Küche und für all die Leute, die gerne irgendwo anders als in normalen Lokalen essen wollen und zudem etwas Kulturelles erleben wollen, sehr gut geeignet und empfehlenswert.
Wir finden, dass die Ambiente sehr schön ist . Aber die Speisen sind nur mittelmäßig und trotzdem teuer.