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Allgemeine Benimmregeln in Deutschland

Benimmregeln in Deutschland

"Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde sehen können." - Mark Twain

Jede Gemeinschaft seien es die Familie, die Freunde oder die Kollegen braucht Regeln, durch diese wird das menschliche Zusammenleben bestimmt. Wenn man zu einer Gemeinschaft gehören möchte, sollte man in jedem Falle ihr Leitsätze beachten und sich nach ihnen richten. In diesem Sinne wurden im folgenden einige Benimmregeln für Deutschland zusammengestellt.

Verhalten in der Öffentlichtkeit

Begrüßung 

Der Brauch einander die Hand zu schütteln stammt aus längst vergangenen Zeiten als man oft noch bewaffnet und man sich einander nicht unbedingt in freundlicher Weise gegenüber trat. Das Ausstrecken der leeren Hand galt als Zeichen, dass man friedlich und waffenlos sein Gegenüber begrüßen wollte.

Ebenfalls aus früheren Zeit stammt der Brauch, dass Männer bei der Begrüßung den Hut ziehen. Heutzutage gilt es nach wie vor als höflich, wenn Männer bei der Begrüßung ihre Mützen, Baseballkappen usw. abnehmen, falls sie sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Bei einem Kirchenbesuch ist es bei Männern angebracht die jeweilige Kopfbedeckung ganz abzunehmen und bei Frauen ist zu beachten, dass die Schultern bedeckt sein sollten und Röcke bis über die Knie reichen.

Bei der eigentlichen Begrüßung reicht der Ältere dem Jüngeren die Hand, der Vorgesetze dem Arbeitnehmer, die Dame dem Herrn. Wenn einem nicht die Hand gereicht wird, beschränkt man sich darauf freundlich zu grüßen. Allgemein begrüßt man sich immer, wenn einem das Gegenüber bekannt ist und man sich zufällig trifft. Dabei ist es auch sehr freundlich begleitende Personen einander vorzustellen. Natürlich ist es am besten, wenn man sein Gegenüber bei der Begrüßung mit Namen anspricht. Wenn eine Unsicherheit über die tatsächliche Anrede besteht, kann man seinen Gesprächspartner auch fragen, wie er angesprochen werden möchte, somit vermeidet man spätere Fettnäpfchen. Unter jungen Leuten, Arbeitskollegen oder sonstigen vertrauteren Personen reicht ein freundliches ‚Hallo’ mit einem Lächeln. Ältere Personen, Vorgesetze oder sonstige Respektpersonen werden bestenfalls mit ‚Guten Tag’ begrüßt und mit ‚Auf Wiedersehen’ verabschiedet.

Familie, Freunde und Bekannte können natürlich individueller begrüßt werden. Aus südlicheren Ländern ist das Wange-an-Wange Gruß ein ziemlich beliebtes Ritual geworden, dabei hält man ein bisschen Abstand von seinem Gegenüber, dennoch handelt es sich hierbei um eine warmherzige Begrüßung.

Richtig Bekanntmachen 

Die Herren werden den Damen bekannt gemacht, die Jüngeren den Älteren. Die Einzelperson wird der Gruppe gegenüber bekannt gemacht. Demnach wird der Rangniedere dem Ranghöheren vorgestellt. Beispiele für das richtige Bekanntmachen: „Ich möchte Sie gerne miteinander bekannt machen.“ Oder: „Kennen Sie schon....?“ Wenn man sich selbst vorstellt: „Guten Tag, ich bin...“ Man macht sich bekannt ohne Titel, aber mit Vor- und Nachnamen. Beim Bekanntmachen durch Dritte werden Titel genannt.

Begriffe wie „Gatte“ bzw. „Gattin“ gelten als veraltet und werden nicht mehr verwendet. Dahingehend wird von „Mann“ bzw. „Frau“ gesprochen. Veraltet ist auch die Frage: „Darf ich Sie bekannt machen?“ Hier ist es besser zu sagen: „Das ist Herr A und das ist Frau B!“

Im Berufsalltag gibt die Hierachiestufe – unabhängig vom jeweiligen Geschlecht - das Bekanntmachen vor. Vorgestellt wird immer der Rangniedere dem Ranghöheren. So wird beispielsweise der Praktikant dem Abteilungsleiter vorgestellt.

Eine Einzelperson wird immer der Gruppe gegenüber vorgestellt. Dies besitzt sowohl im Berufsleben als auch im Privatleben seine Gültigkeit. Wer sich selber vorstellt hat etliche Möglichkeiten: „Ich heiße Annika Bühler.“; „Meine Name ist Annika Bühler.“; „Ich bin Annika Bühler.“ Bei Empfängen oder großen Veranstaltungen reicht auch ein kurz und knappes „Bühler“. Ansonsten läuft man Gefahr sich ständig zu wiederholen oder sich zu verhaspeln.

Bei Männern hingegen ist es nicht üblich sich mit „Ich heiße Herr Bühler“ vorzustellen und kann heute als eine schlechte Art der Umgangsform bezeichnet werden. Das „Frau“ oder „Herr“ kann demnach auch entfallen, da es erkennbar ist um welches Geschlecht es sich bei der jeweiligen Person handelt. Wer sich selber vorstellt tut dies mit Vor- und Nachnamen. Einander Vorstellen heißt, dass keine der vorzustellende Gesprächpartner übereinander informiert sind. Bekanntmachen hingegen bedeutet, dass ein oder auch beide Gesprächspartner übereinander informiert sind, sich aber noch nicht kennengelernt haben.

Vorsicht bei der Verwendungen Redewendungen wie: „Gestatten“ bevor man sich selber vorstellt oder „Angenehm“ beim Händeschütteln: sie gelten als veraltet. Besser hierbei ist auf einen Tagesgruß zurückzugreifen wie „Guten Tag“ oder „Guten Abend“.

Küssen in der Öffentlichkeit 

Ein kurzer Kuss in der Öffentlichkeit ist kein Problem. Innige und lange Küsse hingegen sollten eher vermieden werden. Auf Feierlichkeiten sollte man sich ebenfalls zurückhalten. Es könnte anwesende alleinstehende Personen, die sich in keiner Partnerschaft befinden, beleidigen. Ungeachtet dessen könnte eine Schmuserei von Zuschauenden unangenehm empfunden werden, das sie möglicherweise nicht wissen wohin sie schauen sollen.

Einkaufen 

Wenn jemand mit schweren Einkaufstüten versucht eine Tür zu öffnen, sollte man freundlicherweise zu Hilfe eilen und die Tür aufhalten. Wenn man den Kassierer an der Kasse kennt reicht es ihm freundlich zuzunicken. Einkaufsregale, Kleiderständer etc. sollten so hinterlassen werden wie vorgefunden. Anprobierte Kleidung, die nicht gekauft wird, sollte auf den dafür vorgesehenen Kleiderstangen vor der Kabine aufgehängt werden. An der Kasse sollte nicht gedrängelt werden. Freundlich ist es auch Leute vorzulassen, die viel weniger einkaufen als man selbst. An der Kasse ist es eher unhöflich mit dem Handy zu telefonierend oder mit Kopfhörer im Ohr seine Einkäufe zu bezahlen.

Öffentliche Verkehrsmittel 

In öffentlichen Verkehrmittel kann folgerichtig jeder einen freien Sitzplatz belegen. Mitgebrachte Taschen oder Koffer sollten lieber nicht auf dem Nebensitz abgestellt werden, da somit ein freier Sitzplatz besetzt wird. Außerdem ist es sehr höflich und respektvoll älteren, gehbehinderten oder schwangeren Mitfahrern den eigen Sitzplatz anzubieten, wenn im öffentlichen Verkehrmittel keine anderen Sitzmöglichkeiten mehr vorhanden sind. Musik sollte so gehört werden, dass sie andere Fahrgäste nicht belästigt. Ebenso ist es unangebracht sich lautstark am Handy oder mit Freunden in öffentlichen Verkehrsmittel zu unterhalten. Schwarzfahren sollte ebenso tabu sein. Denn die Fahrpreise werden ständig erhöht, wenn immer weniger Leute mit Fahrschein fahren. Sie würden sogar niedriger werden, wenn alle Reisenden mit gültigen Fahrschein unterwegs sind. Im Zugabteil sollte man beim Eintritt die Mitreisenden freundlich begrüßen ähnlich verhält es sich bei Sitznachbarn im Flugzeug. Natürlich sollte man sich demnach auch freundlich voneinander verabschieden.

Erziehung von Kindern in der Öffentlichkeit

Kinder sollten von ihren Eltern nicht in der Öffentlichkeit ständig ermahnt werden. Manche Erwachsene möchten durch Tadeln ihren Kinder den Mitanwesenden zeigen, dass sie ihren Kindern Manieren beibringen, aber dies könnte bei Dritten auch den Effekt aufweisen, dass die Kinder kein Benehmen haben, weil es ihnen zuhause nicht beigebracht wird. Des Weiteren sollte man sich auch Kinder gegenüber höflich verhalten. Ständige Ermahnungen sind unangebracht und stellen Kinder in der Öffentlichkeit bloß. Erwachsene und insbesondere Eltern sollten ihre Vorbildfunktion nicht unterschätzen. Bloßstellen und Unhöflichkeiten haben meist einen negativen Vorbildcharakter.

Öffentliche Veranstaltungen 

Wenn jemand an einem vorbei zu seinem Sitzplatz möchte, sollte man bei Veranstaltungen zum Beispiel im Kino oder bei Konzerten freundlich Platz machen. Wichtig ist es auch nicht mit der Kehrseite zu seinem Platz zu gehen, sondern von Angesicht zu Angesicht an den Sitzenden vorbei zu gehen. Verspätungen sollten eher vermieden werden. Pünktlichkeit gilt als eine Art Respekterweisung seinen Mitmenschen gegenüber. Jacken oder Mäntel können bei Veranstaltungen wie Konzert, Theater oder Disko meist an der Garderobe abgegeben werden. Im Kino kann man seine Jacke einfach über einen freien Sitzplatz hängen, wenn keine anderen Gäste mehr erwartet werden. Im Kino sollten Getränke und Popcorn möglichst geräuschfrei verzehrt werden, so dass andere Zuschauer nicht gestört werden. Unterhaltungen sollten auch eher vermieden werden oder im Flüsterton erfolgen.

Handy 

Beim Benutzen und Telefonieren eines Handys gibt es einige Regeln zu beachten. Bei Essensverabredungen im Restaurant sollte das Handy auf lautlos gestellt werden und nur in äußeren Notfällen damit telefoniert werden. So kann sich beim Gesprächspartner entschuldigt werden und das Telefonat vor der Tür oder in einer Besucherfreienzone angenommen werden. Dabei sollte man darauf achten den anderen nicht zu lange warten zu lassen. Generell wird Telefonieren im Restaurant immer als unhöflich empfunden. Ein klingelndes Telefon ist sowohl bei geschäftlichen und privaten Terminen störend. Tatsächlich sollte die ganze Aufmerksamkeit dem Gegenüber geschenkt werden. Die Benutzung des Handys/Smartphones gilt somit als achtloses Verhalten und suggeriert, dass das Gegenüber nicht so interessant ist und der Handybenutzer gelangweilt ist. Außerdem sollte man das Handy nie zu lange oder gar zu laut klingeln lassen.

Verhalten auf dem Arbeitsplatz

Auch in der Arbeitswelt gibt es einige Verhaltensregeln, die es zu beachten gilt. So sollte man vor dem Betreten eines Büros anklopfen und erst die Tür öffnen, wenn man herein gebeten wurde. Doch wenn dies nicht der Fall ist, sollte man das Anklopfen wiederholen und danach vorsichtig die Türe öffnen. Registriert man das eine Besprechung oder ähnliches hinter der geschlossenen Tür stattfindet, schließt man die Tür leise und wartet vor der Tür oder probiert es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Selbst bei offenen Türen ist es üblich aus Freundlichkeit kurz anzuklopfen. Wohingegen in öffentlichen Räumen beispielsweise vor dem Betreten eines Wartezimmer nicht angeklopft werden muss. Hierbei ist es freundlich die anderen Wartenden zu begrüßen. In Großraumbüros entfällt das Anklopfen. Türen, die zum aufgedrückt werden, werden vom Rangniederen oder dem Gastgeber geöffnet. Letztere gehen durch die Tür und halten den nachfolgenden Herrschaften die Tür auf. Somit geht der Rangniedere als Letzter durch die Tür.

 

Privatsphäre im Beruf

Heutzutage sind Büroräume meist offen gestaltet. Schreibtische sind leicht einsehbar und demnach in der Theorie für jeden zugänglich. Ungeachtet dessen hat jeder ein Recht auf Privatsphäre. So ist es zum Beispiel ohne vorherige Aufforderung verpönt Emails der Kollegen mitzulesen oder aus Neugier zu lange auf ihren Bildschirm zu starren. Auch bei der Suche nach Büroutensilien gehört es sich nicht die Büroschränke und Schubladen der Kollegen zu durchforsten, weil sich hierin auch private Gegenstände befinden könnten.

Kleiderordnung im Beruf 

Die Kleiderordnung in der Arbeitswelt ist je nach Branche unterschiedlich. Sich nicht an die vorgebene Kleiderordnung des Arbeitsgebers zu halten, wirkt sich eher negativ aus. Denn angemessene Kleidung bedeutet, dass man sein Gegenüber und die Regeln der Firma respektiert. Jeder Arbeitgeber besitzt das Recht eine Kleiderordnung zu erlassen. Im Kundenverkehr wird meist eine traditionelle förmliche Kleidung erwartet, weil man die Philosophie und Leitlinie des Unternehmens gegenüber dem Kunden repräsentiert.
In den meisten Unternehmen wird Geschäftkleidung (business attire) oder aber Bürokleidung (business casual) getragen. Geschäftskleidung ist formeller und setzt sich bei Herren aus Anzug und Krawatte zusammen. Damen tragen einen Hosenanzug oder ein Kostüm mit passender Bluse. Bei Bürokleidung hingegen sind in der Regel nicht allzu förmlich und ein Hemd mit einer Stoffhose reichen bei Herren aus. Damen tragen ebenfalls Blusen, Röcke oder Kleider. Meist wird bei Bürokleidung auf Jeans oder Sneaker verzichtet.

 

Visitenkarte 

Bei neuen beruflichen Kontakten kommt es meist zum Austausch von Visitenkarten. Je nach Situation können Visitenkarten zu Beginn oder zum Ende eines Gespräches ausgetauscht werden. Da es bei der Selbstvorstellung nicht üblich ist seinen akademischen Titel zu nennen, ist die Visitenkarten eine geeignete Methode das Gegenüber darauf hinzuweisen. Wenn man eine Visitenkarte erhält, sollte man sich diese in jedem Falle anschauen und im Gegenzug seine eigene Visitenkarte dem Gegenüber überreichen. In der Rolle des Gastes überreicht man seine Visitenkarte zuerst. Bei einer größeren Gruppe wird dem Ranghöheren als erstes die Visitenkarte überreicht. Ist jedoch keine Hierarchie erkennbar verteilen sie ihre Visitenkarte der Reihe nach. In jedem Falle sollte beachtet werden, dass man seinem Gegenüber bei der Übergabe in die Augen sieht und die Visitenkarte nie ungelesen in der Tasche verschwinden lässt. Bei einer Gruppe von über 15 Teilnehmer muss nicht jedem die Visitenkarte übergeben werden, sondern lediglich den Personen mit denen man geschäftlich in Beziehung steht.

Benehmen bei Tisch

Zunächst einmal sollte man sich dem Anlass entsprechend kleiden und in jedem Falle auf Pünktlichkeit achten. Der Begleitung beim Betreten des Restaurants die Tür aufhalten und dieser eventuell aus dem Mantel helfen. Bei anschließenden Anstoßen mit einem Aperitif diesen nie mit zum gedeckten Tisch nehmen. Nicht zu laut sprechen oder lachen. Diese Verhaltensweise könnte vielleicht andere Gäste stören.

Die wichtigsten Voraussetzung bei Tisch ist die gerade Sitzhaltung, bei welcher man aufrecht, entspannt und ein paar Zentimeter entfernt vom Tisch sitzt. Beim Essen sollten nur die Unterarme den Tisch berühren. Ellenbogen auf dem Tisch sind absolut tabu. Spätestens kurz vor dem ersten Gang sollte die Serviette auf dem Schoß liegen, möglichst mit der Öffnung nach oben gefaltet. Mit dem Essen wird erst begonnen, wenn der gesamte Tisch sein Essen vor sich hat. Wenn es zu argen Verzögerungen kommt, sollte man seine Begleitung freundlich auffordern schon einmal mit dem Essen zu beginnen, damit es nicht kalt wird. Vor dem Essen allen bei Tisch einen ‚Guten Appetit’ wünschen. Während des Essens sollte man beim jeweiligen Gang das Besteck von außen nach innen benutzen. Dabei bleibt das Buttermesser immer auf dem Brotteller, der links von einem steht, bleiben. Das Besteck sollte am Griff festgehalten werden. Der Teller sollte nicht zu voll geladen werden. Das Essen sollte zum Mund geführt werden und nicht der Mund zum Essen. Mit vollem Mund gehört es sich nicht zu sprechen. Alles was sich außer Reichweite befindet von den anderen Begleitern geben lassen. Sich quer über den Tisch beugen gilt als Fauxpas. Sei das Essen noch so lecker Finger und Besteck sollte nie abgeleckt werden. Wenn man die Bedienung benötigt, sollte diese mit einem Handzeichen oder einem ‚Entschuldigung’ benachrichtigt werden. Sofern es sich nicht um ein Nichtraucherlokal handelt, darf nach dem Essen nach der Zustimmung aller Anwesenden geraucht werden. Falls es sich um eine Einladung handelt, freundlich nach dem Zahlen beim Gastgeber bedanken.

Im Restaurant bezahlen 

Als Gastgeber gehört es sich nicht vor den Gästen zu bezahlen. Diese sollen nämlich nicht mitbekommen was der Abend den Gastgeber gekostet hat. Wenn man mit Kreditkarte zahlt, sollte man das Trinkgeld dem Kellner bar überreichen. Die Höhe des Trinkgeldes sind 10% des Rechnungsbetrages.

Einladung 

Wenn man von jemanden eingeladen wird, gehört es sich zu- oder abzusagen. Auf schriftliche Einladungen, sollte man generell auch schriftlich absagen oder denjenigen zumindest anrufen und auch einen triftigen Grund nennen warum man die Einladung ausschlägt. Alles andere gilt als unhöflich. Bei einer Einladung zum Essen oder zum Kaffeetrinken sollte man mindestens zwei Stunden einplanen, wobei man insgesamt maximal drei Stunden bleiben sollte. Beim Abendessen fällt die Verweildauer beim Gastgeber etwas länger aus. Hierbei sollte man mit drei bis vier Stunden rechnen. Mit dem nötigen Feingefühl sollte man situationsabhängig entscheiden, ob man noch willkommen ist oder nicht. Hat der Gastgeber gerade eine zweite Flasche Wein geöffnet heißt dies sicherlich, dass man noch bleiben soll. Wenn es eine Einladung zum Essen ist, sollte man in jedem Falle pünktlich erscheinen, damit das Essen wie geplant serviert werden kann. Bei der Zeitangabe lohnt es sich auch auf die Einladung zu schauen ab 21h oder gegen 21h heißt, dass man ruhig eine halbe Stunde später kommen kann. Handelt es sich um eine Feier von Freunden kann man meist erscheinen wann man will. Wenn jemand zu sich nach Hause einlädt, sollte man nie mit leeren Händen kommen. Ein Blumenstrauß oder eine Flasche Wein sind als Gastgeschenke ausreichend.

Verhalten im Trauerfall 

In jedem Falle sollte man nach der Benachrichtigung über einen Todesfall sein Beileid entweder mündlich oder schriftlich ausdrücken. Dabei sind die häufigste verwendeten Beileidsbekundungen: „Herzliches Beileid“ oder „Mein Beileid.“ Wenn man sein Beileid schriftlich ausdrückt sollten die Zeilen in jedem Falle selber verfasst werden. Ein vorgedruckte Karte ist demnach tabu. Ein gängiger Brauch ist es den Hinterbliebenen neben den Beileidsbrief auch Geld zu schicken. Bestattungen sind eine teure Angelegenheit.

Die Kleidung bei einer Beerdigung sollte in jedem Falle schwarz sein. Zur Not gehen auch dunkle Farben wie dunkelblau. Zur Trauerfeier sollte man etwas früher erschein und genügend Zeit zu haben sich in der Kirche einzufinden. Die Kirche sollte nach dem Pfarrer und den Hinterbliebenen verlassen werden um diese zum Grab zu begleiten. Man kann auch einen kleinen Blumenstrauß mitbringen und diesen auf den Sarg werfen, wenn man an der Reihe ist.

Quellen:
onlineservice-total.de/InfoKnigge.html
schule-bw.de/schularten/gymnasium/bogy/docs/knigge.pdf
deutsch-werden.de/benimmregeln-deutschland

Bitte, da sind ja so viele Fehler im Text, dass es meine Augen schmerzt.

 

Gespeichert von Lehrer (nicht überprüft) am Fr., 27. September 2019 - 12:15

Ich lerne zwar noch Deutsch aber ich sehe keinen Fehler. Ich denke, dass Autor vermutlich Deutsch-Muttersprachler ist. Und es wäre okay wenn kleine Fehler gäbe. Statt sich so komisch zu beschweren, kann man den Fehler zeigen und auch korrigierte Version mitschicken. Diese Seite ist immerhin eine Integrationswebseite. Man sollte bisschen konstruktiver sich äußern.
 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 28. September 2019 - 00:18

Antwort auf von Lehrer (nicht überprüft)

Ich bin zwar nicht der "Lehrer", sehe aber in dem Text ein paar Fehler. Das sind u.a. kleine Grammatikfehler, wie sie auch Muttersprachler manchmal machen. Außerdem gibt es viele Stellen, an denen zusätzliche Kommas stehen sollten. Aber das müssen keine Fehler sein, denn es gibt da stilistische Freiheiten.

Die dargestellten Regeln wirken zum Teil etwas altbacken, übertrieben, verklemmt oder seltsam. An einigen Stellen sind sie nicht wirklich allgemeingültig. Zum Beispiel gibt es heute nur noch wenige Gaststätten, in denen geraucht werden darf. Nicht alle Trauerfeiern finden in einer Kirche statt.

Die folgende Korrektur befasst sich nur mit einigen Grammatikfehlern, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.



Benimmregeln in Deutschland

Jede Gemeinschaft ̶s̶̶e̶̶i̶̶e̶̶n̶ sei [Singular wegen Gemeinschaft] es die Familie, die Freunde oder die Kollegen braucht Regeln, durch diese wird das menschliche Zusammenleben bestimmt. Wenn man zu einer Gemeinschaft gehören möchte, sollte man in jedem Falle ihr Leitsätze beachten und sich nach ihnen richten. In diesem Sinne wurden im folgenden einige Benimmregeln für Deutschland zusammengestellt.

Verhalten in der Öffentlichtkeit

Begrüßung

Der Brauch einander die Hand zu schütteln stammt aus längst vergangenen Zeiten als man oft noch bewaffnet war und man sich ̶e̶̶i̶̶n̶̶a̶̶n̶̶d̶̶e̶̶r̶̶ nicht unbedingt ̶i̶̶n̶̶ ̶̶f̶̶r̶̶e̶̶u̶̶n̶̶d̶̶l̶̶i̶̶c̶̶h̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶w̶̶e̶̶i̶̶s̶̶e̶ freundlich gegenüber trat. [Satzbau] Das Ausstrecken der leeren Hand galt als Zeichen, dass man friedlich und w̶̶a̶̶f̶̶f̶̶e̶̶n̶̶l̶̶o̶̶s̶ unbewaffnet [Ausdruck] sein Gegenüber begrüßen wollte.

Ebenfalls aus früheren ̶z̶̶e̶̶i̶̶t̶ Zeiten [entweder Plural ohne Artikel, oder Singular mit Artikel] stammt der Brauch, dass Männer bei der Begrüßung den Hut ziehen. Heutzutage gilt es nach wie vor als höflich, wenn Männer bei der Begrüßung ihre Mützen, Baseballkappen usw. abnehmen, falls sie sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Bei einem Kirchenbesuch ist es bei Männern angebracht die jeweilige Kopfbedeckung ganz abzunehmen und bei Frauen ist zu beachten, dass die Schultern bedeckt sein sollten und Röcke bis über die Knie reichen.

Bei der eigentlichen Begrüßung reicht der Ältere dem Jüngeren die Hand, der Vorgesetzte dem Arbeitnehmer, die Dame dem Herrn. Wenn einem nicht die Hand gereicht wird, beschränkt man sich darauf freundlich zu grüßen. Allgemein begrüßt man sich immer, wenn einem das Gegenüber bekannt ist und man sich zufällig trifft. Dabei ist es auch sehr freundlich begleitende Personen einander vorzustellen. Natürlich ist es am besten, wenn man sein Gegenüber bei der Begrüßung mit Namen anspricht. Wenn eine Unsicherheit über die tatsächliche Anrede besteht, kann man seinen Gesprächspartner auch fragen, wie er angesprochen werden möchte, somit vermeidet man spätere Fettnäpfchen. Unter jungen Leuten, Arbeitskollegen oder sonstigen vertrauteren Personen reicht ein freundliches ‚Hallo’ mit einem Lächeln. Ältere Personen, Vorgesetzte oder sonstige Respektpersonen werden ̶b̶̶e̶̶s̶̶t̶̶e̶̶n̶̶f̶̶a̶̶l̶̶l̶̶s̶ am besten [bestenfalls ist hier ungeeignet] mit ‚Guten Tag’ begrüßt und mit ‚Auf Wiedersehen’ verabschiedet.

Familie, Freunde und Bekannte können natürlich individueller begrüßt werden. Aus südlicheren Ländern kommend [Satzbau] ist d̶̶a̶̶s̶ der [Gruß ist maskulin] "Wange-an-Wange-Gruß" [Zusammensetzungen einheitlich koppeln] ein ziemlich beliebtes Ritual geworden, dabei hält man ein bisschen Abstand von seinem Gegenüber, dennoch handelt es sich hierbei um eine warmherzige Begrüßung.

̶r̶̶i̶̶c̶̶h̶̶t̶̶i̶̶g̶ Richtiges [Adjektiv deklinieren] Bekanntmachen

Die Herren werden den Damen bekannt gemacht, die Jüngeren den Älteren. Die Einzelperson wird der Gruppe gegenüber bekannt gemacht. Demnach wird der Rangniedere dem Ranghöheren vorgestellt. Beispiele für das richtige Bekanntmachen: „Ich möchte Sie gerne miteinander bekannt machen.“ Oder: „Kennen Sie schon....?“ Wenn man sich selbst vorstellt: „Guten Tag, ich bin...“ Man macht sich bekannt ohne Titel, aber mit Vor- und Nachnamen. Beim Bekanntmachen durch Dritte werden Titel genannt.

Begriffe wie „Gatte“ bzw. „Gattin“ gelten als veraltet und werden nicht mehr verwendet. Dahingehend wird von „Mann“ bzw. „Frau“ gesprochen. Veraltet ist auch die Frage: „Darf ich Sie bekannt machen?“ Hier ist es besser zu sagen: „Das ist Herr A und das ist Frau B!“

Im Berufsalltag gibt die Hierachiestufe – unabhängig vom jeweiligen Geschlecht - das Bekanntmachen vor. Vorgestellt wird immer der Rangniedere dem Ranghöheren. So wird beispielsweise der Praktikant dem Abteilungsleiter vorgestellt.

Eine Einzelperson wird immer der Gruppe gegenüber vorgestellt. Dies besitzt sowohl im Berufsleben als auch im Privatleben seine Gültigkeit. Wer sich selber vorstellt hat etliche Möglichkeiten: „Ich heiße Annika Bühler.“; „Meine Name ist Annika Bühler.“; „Ich bin Annika Bühler.“ Bei Empfängen oder großen Veranstaltungen reicht auch ein ̶k̶̶u̶̶r̶̶z̶ kurzes [Adjektiv deklinieren] und knappes „Bühler“. Ansonsten läuft man Gefahr sich ständig zu wiederholen oder sich zu verhaspeln.

Bei Männern ̶h̶̶i̶̶n̶̶g̶̶e̶̶g̶̶e̶̶n̶ [Bezug ist unklar] ist es nicht üblich sich mit „Ich heiße Herr Bühler“ vorzustellen und kann heute als eine schlechte Art der Umgangsform bezeichnet werden. Das „Frau“ oder „Herr“ kann demnach auch entfallen, da es erkennbar ist um welches Geschlecht es sich bei der jeweiligen Person handelt. Wer sich selber vorstellt tut dies mit Vor- und Nachnamen. Einander vorstellen [Kleinschreibung, kein Substantiv] heißt, dass ̶k̶̶e̶̶i̶̶n̶̶e̶ keiner [maskulin, Singular] der ̶v̶̶o̶̶r̶̶z̶̶u̶̶s̶̶t̶̶e̶̶l̶̶l̶̶e̶̶n̶̶d̶̶e̶̶ vorzustellenden [Genitiv Plural] Gesprächpartner ̶ü̶̶b̶̶e̶̶r̶̶e̶̶i̶̶n̶̶a̶̶n̶̶d̶̶e̶̶r̶ über den anderen informiert ̶s̶̶i̶̶n̶̶d̶ ist. [Singular; Plural würde einen anderen Satzbau erfordern] Bekanntmachen hingegen bedeutet, dass ein oder auch beide Gesprächspartner übereinander informiert sind, sich aber noch nicht kennengelernt haben.

Vorsicht bei der ̶v̶̶e̶̶r̶̶w̶̶e̶̶n̶̶d̶̶u̶̶n̶̶g̶̶e̶̶n̶̶ Verwendung [Singular] von Redewendungen wie: „Gestatten“ bevor man sich selber vorstellt oder „Angenehm“ beim Händeschütteln: sie gelten als veraltet. Besser hierbei ist auf einen Tagesgruß zurückzugreifen wie „Guten Tag“ oder „Guten Abend“.

Küssen in der Öffentlichkeit

Ein kurzer Kuss in der Öffentlichkeit ist kein Problem. Innige und lange Küsse hingegen sollten eher vermieden werden. Auf Feierlichkeiten sollte man sich ebenfalls zurückhalten. Es könnte anwesende alleinstehende Personen, die sich in keiner Partnerschaft befinden, beleidigen. Ungeachtet dessen könnte eine Schmuserei von Zuschauenden unangenehm empfunden werden, das sie möglicherweise nicht wissen wohin sie schauen sollen.

Einkaufen

Wenn jemand mit schweren Einkaufstüten versucht eine Tür zu öffnen, sollte man freundlicherweise zu Hilfe eilen und die Tür aufhalten. Wenn man den Kassierer an der Kasse kennt reicht es ihm freundlich zuzunicken. Einkaufsregale, Kleiderständer etc. sollten so hinterlassen werden wie vorgefunden. Anprobierte Kleidung, die nicht gekauft wird, sollte auf den dafür vorgesehenen Kleiderstangen vor der Kabine aufgehängt werden. An der Kasse sollte nicht gedrängelt werden. Freundlich ist es auch Leute vorzulassen, die viel weniger einkaufen als man selbst. An der Kasse ist es eher unhöflich mit dem Handy zu ̶t̶̶e̶̶l̶̶e̶̶f̶̶o̶̶n̶̶i̶̶e̶̶r̶̶e̶̶n̶̶d̶̶ telefonieren [Verb, im Infinitiv] oder mit Kopfhörer im Ohr seine Einkäufe zu bezahlen.

Öffentliche Verkehrsmittel

In öffentlichen Verkehrsmittel kann ̶f̶̶o̶̶l̶̶g̶̶e̶̶r̶̶i̶̶c̶̶h̶̶t̶̶i̶̶g̶̶ [Bezug fehlt] jeder einen freien Sitzplatz belegen. Mitgebrachte Taschen oder Koffer sollten lieber nicht auf dem Nebensitz abgestellt werden, da somit ein freier Sitzplatz besetzt wird. Außerdem ist es sehr höflich und respektvoll älteren, gehbehinderten oder schwangeren Mitfahrern den ̶e̶̶i̶̶g̶̶e̶̶n̶̶ eigenen [Akkusativ] Sitzplatz anzubieten, wenn im öffentlichen Verkehrsmittel keine anderen Sitzmöglichkeiten mehr vorhanden sind. Musik sollte so gehört werden, dass sie andere Fahrgäste nicht belästigt. Ebenso ist es unangebracht sich lautstark am Handy oder mit Freunden in öffentlichen ̶v̶̶e̶̶r̶̶k̶̶e̶̶h̶̶r̶̶s̶̶m̶̶i̶̶t̶̶t̶̶e̶̶l̶̶ Verkehrsmitteln [Dativ Plural] zu unterhalten. Schwarzfahren sollte ebenso tabu sein. Denn die Fahrpreise werden ständig erhöht, wenn immer weniger Leute mit Fahrschein fahren. Sie würden sogar niedriger werden, wenn alle Reisenden mit gültigen ̶f̶̶a̶̶h̶̶r̶̶s̶̶c̶̶h̶̶e̶̶i̶̶n̶̶ Fahrscheinen [Plural] unterwegs ̶s̶̶i̶̶n̶̶d̶ wären. [Konjunktiv] Im Zugabteil sollte man beim Eintritt die Mitreisenden freundlich begrüßen, ähnlich verhält es sich bei Sitznachbarn im Flugzeug. Natürlich sollte man sich demnach auch freundlich voneinander verabschieden.

Erziehung von Kindern in der Öffentlichkeit

Kinder sollten von ihren Eltern nicht in der Öffentlichkeit ständig ermahnt werden. Manche ̶e̶̶r̶̶w̶̶a̶̶c̶̶h̶̶s̶̶e̶̶n̶̶e̶ Erwachsenen [adjektivische Deklination] möchten durch Tadeln ihren Kinder den Mitanwesenden zeigen, dass sie ihren Kindern Manieren beibringen, aber dies könnte bei Dritten auch den Effekt aufweisen, dass die Kinder kein Benehmen haben, weil es ihnen zuhause nicht beigebracht wird. Des Weiteren sollte man sich auch ̶k̶̶i̶̶n̶̶d̶̶e̶̶r̶̶ Kindern [Dativ Plural] gegenüber höflich verhalten. Ständige Ermahnungen sind unangebracht und stellen Kinder in der Öffentlichkeit bloß. Erwachsene und insbesondere Eltern sollten ihre Vorbildfunktion nicht unterschätzen. Bloßstellen und Unhöflichkeiten haben meist einen negativen Vorbildcharakter.

Öffentliche Veranstaltungen

Wenn jemand an einem vorbei zu seinem Sitzplatz möchte, sollte man bei Veranstaltungen zum Beispiel im Kino oder bei Konzerten freundlich Platz machen. Wichtig ist es auch nicht mit der Kehrseite zu seinem Platz zu gehen, sondern von Angesicht zu Angesicht an den Sitzenden vorbei zu gehen. Verspätungen sollten eher vermieden werden. Pünktlichkeit gilt als eine Art Respekterweisung seinen Mitmenschen gegenüber. Jacken oder Mäntel können bei Veranstaltungen wie Konzert, Theater oder Disko meist an der Garderobe abgegeben werden. Im Kino kann man seine Jacke einfach über einen freien Sitzplatz hängen, wenn keine anderen Gäste mehr erwartet werden. Im Kino sollten Getränke und Popcorn möglichst geräuschfrei verzehrt werden, so dass andere Zuschauer nicht gestört werden. Unterhaltungen sollten auch eher vermieden werden oder im Flüsterton erfolgen.

Handy

Beim Benutzen ̶u̶̶n̶̶d̶̶ ̶̶t̶̶e̶̶l̶̶e̶̶f̶̶o̶̶n̶̶i̶̶e̶̶r̶̶e̶̶n̶ [passt nicht zusammen] eines Handys gibt es einige Regeln zu beachten. Bei Essensverabredungen im Restaurant sollte das Handy auf lautlos gestellt werden und nur in äußeren Notfällen damit telefoniert werden. So kann sich beim Gesprächspartner entschuldigt werden und das Telefonat vor der Tür oder in einer ̶b̶̶e̶̶s̶̶u̶̶c̶̶h̶̶e̶̶r̶̶f̶̶r̶̶e̶̶i̶̶e̶̶n̶̶z̶̶o̶̶n̶̶e̶̶ besucherfreien Zone [ungeeignete Zusammensetzung] angenommen werden. Dabei sollte man darauf achten den anderen nicht zu lange warten zu lassen. Generell wird Telefonieren im Restaurant immer als unhöflich empfunden. Ein klingelndes Telefon ist sowohl bei geschäftlichen ̶u̶̶n̶̶d̶̶ als auch [gehört zu sowohl] privaten Terminen störend. Tatsächlich sollte die ganze Aufmerksamkeit dem Gegenüber geschenkt werden. Die Benutzung des Handys/Smartphones gilt somit als achtloses Verhalten und suggeriert, dass das Gegenüber nicht so interessant ist und der Handybenutzer gelangweilt ist. Außerdem sollte man das Handy nie zu lange oder gar zu laut klingeln lassen.

Verhalten ̶a̶̶u̶̶f̶̶ ̶̶d̶̶e̶̶m̶ am Arbeitsplatz [feststehende Formulierung]

Auch in der Arbeitswelt gibt es einige Verhaltensregeln, die es zu beachten gilt. So sollte man vor dem Betreten eines Büros anklopfen und erst die Tür öffnen, wenn man herein gebeten wurde. Doch wenn dies nicht der Fall ist, sollte man das Anklopfen wiederholen und danach vorsichtig die Türe öffnen. Registriert man ̶d̶̶a̶̶s̶̶ dass [Konjunktion, kein Artikel oder Pronomen] eine Besprechung oder ähnliches hinter der geschlossenen Tür stattfindet, schließt man die Tür leise und wartet vor der Tür oder probiert es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Selbst bei offenen Türen ist es üblich aus Freundlichkeit kurz anzuklopfen. Wohingegen in öffentlichen Räumen beispielsweise vor dem Betreten eines ̶w̶̶a̶̶r̶̶t̶̶e̶̶z̶̶i̶̶m̶̶m̶̶e̶̶r̶̶ Wartezimmers [Genitiv] nicht angeklopft werden muss. Hierbei ist es freundlich die anderen Wartenden zu begrüßen. In Großraumbüros entfällt das Anklopfen. Türen, die ̶z̶̶u̶̶m̶̶ [Bezug fehlt] aufgedrückt werden, werden vom Rangniederen oder dem Gastgeber geöffnet. Letztere gehen durch die Tür und halten den nachfolgenden Herrschaften die Tür auf. Somit geht der Rangniedere als Letzter durch die Tür.

Privatsphäre im Beruf

Heutzutage sind Büroräume meist offen gestaltet. Schreibtische sind leicht einsehbar und demnach in der Theorie für jeden zugänglich. Ungeachtet dessen hat jeder ein Recht auf Privatsphäre. So ist es zum Beispiel ohne vorherige Aufforderung verpönt Emails der Kollegen mitzulesen oder aus Neugier zu lange auf ihren Bildschirm zu starren. Auch bei der Suche nach Büroutensilien [oder: Büro-Utensilien] gehört es sich nicht die Büroschränke und Schubladen der Kollegen zu durchforsten, weil sich hierin auch private Gegenstände befinden könnten.

Kleiderordnung im Beruf

Die Kleiderordnung in der Arbeitswelt ist je nach Branche unterschiedlich. Sich nicht an die vorgebene Kleiderordnung des Arbeitsgebers zu halten, wirkt sich eher negativ aus. Denn angemessene Kleidung bedeutet, dass man sein Gegenüber und die Regeln der Firma respektiert. Jeder Arbeitgeber besitzt das Recht eine Kleiderordnung zu erlassen. Im Kundenverkehr wird meist eine traditionelle förmliche Kleidung erwartet, weil man die Philosophie und Leitlinie des Unternehmens gegenüber dem Kunden repräsentiert.
In den meisten Unternehmen wird ̶g̶̶e̶̶s̶̶c̶̶h̶̶ä̶̶f̶̶t̶̶k̶̶l̶̶e̶̶i̶̶d̶̶u̶̶n̶̶g̶̶ Geschäftskleidung [fester Begriff] (business attire) oder aber Bürokleidung (business casual) getragen. Geschäftskleidung ist formeller und setzt sich bei Herren aus Anzug und Krawatte zusammen. Damen tragen einen Hosenanzug oder ein Kostüm mit passender Bluse. ̶b̶̶e̶̶i̶ [Satzbau] Bürokleidung hingegen ̶s̶̶i̶̶n̶̶d̶̶ ist [Singular] in der Regel nicht allzu förmlich und ein Hemd mit einer Stoffhose ̶r̶̶e̶̶i̶̶c̶̶h̶̶e̶̶n̶̶ reicht [Singular] bei Herren aus. Damen tragen ebenfalls Blusen, Röcke oder Kleider. Meist wird bei Bürokleidung auf Jeans oder Sneaker verzichtet.

Visitenkarte

Bei neuen beruflichen Kontakten kommt es meist zum Austausch von Visitenkarten. Je nach Situation können Visitenkarten zu Beginn oder zum Ende eines Gespräches ausgetauscht werden. Da es bei der Selbstvorstellung nicht üblich ist seinen akademischen Titel zu nennen, ist die ̶v̶̶i̶̶s̶̶i̶̶t̶̶e̶̶n̶̶k̶̶a̶̶r̶̶t̶̶e̶̶n̶̶ Visitenkarte [Singular] eine geeignete Methode das Gegenüber darauf hinzuweisen. Wenn man eine Visitenkarte erhält, sollte man sich diese in jedem Falle anschauen und im Gegenzug seine eigene Visitenkarte dem Gegenüber überreichen. In der Rolle des Gastes überreicht man seine Visitenkarte zuerst. Bei einer größeren Gruppe wird dem Ranghöheren als erstes die Visitenkarte überreicht. Ist jedoch keine Hierarchie erkennbar verteilen sie ihre Visitenkarte der Reihe nach. In jedem Falle sollte beachtet werden, dass man seinem Gegenüber bei der Übergabe in die Augen sieht und die Visitenkarte nie ungelesen in der Tasche verschwinden lässt. Bei einer Gruppe von über 15 ̶t̶̶e̶̶i̶̶l̶̶n̶̶e̶̶h̶̶m̶̶e̶̶r̶̶ Teilnehmern [Dativ Plural] muss nicht jedem die Visitenkarte übergeben werden, sondern lediglich den Personen mit denen man geschäftlich in Beziehung steht.

Benehmen bei Tisch

Zunächst einmal sollte man sich dem Anlass entsprechend kleiden und in jedem Falle auf Pünktlichkeit achten. Der Begleitung beim Betreten des Restaurants die Tür aufhalten und dieser eventuell aus dem Mantel helfen. ̶b̶̶e̶̶i̶̶ Beim [oder: bei dem, Dativ] anschließenden Anstoßen mit einem Aperitif diesen nie mit zum gedeckten Tisch nehmen. Nicht zu laut sprechen oder lachen. Diese Verhaltensweise könnte vielleicht andere Gäste stören.

Die ̶w̶̶i̶̶c̶̶h̶̶t̶̶i̶̶g̶̶s̶̶t̶̶e̶̶n̶̶ wichtigste [Nominativ Singular] Voraussetzung bei Tisch ist die gerade Sitzhaltung, bei welcher man aufrecht, entspannt und ein paar Zentimeter entfernt vom Tisch sitzt. Beim Essen sollten nur die Unterarme den Tisch berühren. Ellenbogen auf dem Tisch sind absolut tabu. Spätestens kurz vor dem ersten Gang sollte die Serviette auf dem Schoß liegen, möglichst mit der Öffnung nach oben gefaltet. Mit dem Essen wird erst begonnen, wenn der gesamte Tisch sein Essen vor sich hat. Wenn es zu argen Verzögerungen kommt, sollte man seine Begleitung freundlich auffordern schon einmal mit dem Essen zu beginnen, damit es nicht kalt wird. Vor dem Essen allen bei Tisch einen ‚Guten Appetit’ wünschen. Während des Essens sollte man beim jeweiligen Gang das Besteck von außen nach innen benutzen. Dabei ̶b̶̶l̶̶e̶̶i̶̶b̶̶t̶̶ sollte [Satzbau] das Buttermesser immer auf dem Brotteller, der links von einem steht, bleiben. Das Besteck sollte am Griff festgehalten werden. Der Teller sollte nicht zu voll geladen werden. Das Essen sollte zum Mund geführt werden und nicht der Mund zum Essen. Mit vollem Mund gehört es sich nicht zu sprechen. Alles was sich außer Reichweite befindet von den anderen Begleitern geben lassen. Sich quer über den Tisch beugen gilt als Fauxpas. Sei das Essen noch so lecker Finger und Besteck ̶s̶̶o̶̶l̶̶l̶̶t̶̶e̶ sollten [Plural] nie abgeleckt werden. Wenn man die Bedienung benötigt, sollte diese mit einem Handzeichen oder einem ‚Entschuldigung’ benachrichtigt werden. Sofern es sich nicht um ein Nichtraucherlokal handelt, darf nach dem Essen nach der Zustimmung aller Anwesenden geraucht werden. Falls es sich um eine Einladung handelt, freundlich nach dem Zahlen beim Gastgeber bedanken.

Im Restaurant bezahlen

Als Gastgeber gehört es sich nicht vor den Gästen zu bezahlen. Diese sollen nämlich nicht mitbekommen was der Abend den Gastgeber gekostet hat. Wenn man mit Kreditkarte zahlt, sollte man das Trinkgeld dem Kellner bar überreichen. Die Höhe des Trinkgeldes sind 10% des Rechnungsbetrages.

Einladung

Wenn man von ̶j̶̶e̶̶m̶̶a̶̶n̶̶d̶̶e̶̶n̶̶ jemandem [Dativ] eingeladen wird, gehört es sich zu- oder abzusagen. Auf schriftliche Einladungen, sollte man generell auch schriftlich absagen oder denjenigen zumindest anrufen und auch einen triftigen Grund nennen warum man die Einladung ausschlägt. Alles andere gilt als unhöflich. Bei einer Einladung zum Essen oder zum Kaffeetrinken sollte man mindestens zwei Stunden einplanen, wobei man insgesamt maximal drei Stunden bleiben sollte. Beim Abendessen fällt die Verweildauer beim Gastgeber etwas länger aus. Hierbei sollte man mit drei bis vier Stunden rechnen. Mit dem nötigen Feingefühl sollte man situationsabhängig entscheiden, ob man noch willkommen ist oder nicht. Hat der Gastgeber gerade eine zweite Flasche Wein geöffnet heißt dies sicherlich, dass man noch bleiben soll. Wenn es eine Einladung zum Essen ist, sollte man in jedem Falle pünktlich erscheinen, damit das Essen wie geplant serviert werden kann. Bei der Zeitangabe lohnt es sich auch auf die Einladung zu schauen, ab ̶2̶̶1̶̶h̶ 21 Uhr oder gegen 2̶̶1̶̶h̶ 21 Uhr ['h' heißt Stunden, nur für Intervallangaben] heißt, dass man ruhig eine halbe Stunde später kommen kann. Handelt es sich um eine Feier von Freunden kann man meist erscheinen wann man will. Wenn jemand zu sich nach Hause einlädt, sollte man nie mit leeren Händen kommen. Ein Blumenstrauß oder eine Flasche Wein sind als Gastgeschenke ausreichend.

Verhalten im Trauerfall

In jedem Falle sollte man nach der Benachrichtigung über einen Todesfall sein Beileid entweder mündlich oder schriftlich ausdrücken. Dabei sind die ̶h̶̶ä̶̶u̶̶f̶̶i̶̶g̶̶s̶̶t̶̶e̶̶ am häufigsten [Satzbau, Ausdruck] verwendeten Beileidsbekundungen: „Herzliches Beileid“ oder „Mein Beileid.“ Wenn man sein Beileid schriftlich ausdrückt sollten die Zeilen in jedem Falle selber verfasst werden. Ein vorgedruckte Karte ist demnach tabu. Ein gängiger Brauch ist es den Hinterbliebenen neben ̶d̶̶e̶̶n̶̶ dem [Dativ] Beileidsbrief auch Geld zu schicken. Bestattungen sind eine teure Angelegenheit.

Die Kleidung bei einer Beerdigung sollte in jedem Falle schwarz sein. Zur Not gehen auch dunkle Farben wie dunkelblau. Zur Trauerfeier sollte man etwas früher erscheinen und genügend Zeit zu haben sich in der Kirche einzufinden. Die Kirche sollte nach dem Pfarrer und den Hinterbliebenen verlassen werden um diese zum Grab zu begleiten. Man kann auch einen kleinen Blumenstrauß mitbringen und diesen auf den Sarg werfen, wenn man an der Reihe ist.

 

 

Gespeichert von Oberlehrer 😉 (nicht überprüft) am So., 29. September 2019 - 00:01

Antwort auf von Gast (nicht überprüft)

Diese Angaben sind alle sehr veraltet. Ich musste vielfach schmunzeln, denn so steif, wie dieser Text uns beschreibt, sind wir doch gar nicht.

Vor allem der Restaurantbesuch. Man kann Kellner grundsätzlich ansprechen, wie man möchte – die freuen sich über Freundlichkeit. Und dass ein Ellbogen nicht auf dem Tisch liegen darf, habe ich auch noch nie gehört :D – aber das ist vielleicht auch lokal unterschiedlich. Ich stütze mich oft sogar an den Ellbogen ab. Viele andere Dinge passen auch nicht.

Aber ich erlebe oft, dass die Eigenheiten von Nationen völlig falsch wiedergegeben werden. Das ist nicht nur bei uns Deutschen so, das betrifft auch die meisten Beschreibungen von vielen anderen Nationen.

Insofern gehe ich jetzt mal eine Kartoffel suchen, die wir Deutschen angeblich jeden Tag essen … haha :)

 

Gespeichert von Nadine S (nicht überprüft) am Mo., 06. Juni 2022 - 15:23

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