Hallo liebes Forum,
ich stelle wahrscheinlich eine Frage, die hier nicht selten auftaucht. Hat jemand Erfahrungen damit, ob es leichter ist sich in einem anderen Bundesland (als Bayern/Sachsen) anzumelden, um als Kosovare (mit einem Elternteil aus Montenegro s. unten) eine mögliche Einbürgerung zu erreichen?
Welches Bundesland ist da am unkompliziertesten und wie geht man da vor? Wie lange würde die ganze Prozedur dann so ca. dauern?
Es wäre noch hilfreich wenn jemand Tipps hat, wie z.B. ob es irgendwelche Folgen für das Studium, Krankenversicherung etc. gibt wenn man in einem anderen Bundesland angemeldet ist, aber hier studiert etc.
Unten habe ich noch eine Beschreibung meiner Situation angefügt.
Ich bin dankbar für jeden Tipp oder Erfahrungsbericht!
--
Hier meine Situation. Ich habe nur die kosovarische Staatsbürgerschaft (d.h. den Pass), wurde auch dort 1991 geboren und lebe hier seit über 20 Jahren. Momentan studiere ich und werde das die nächsten Jahre auch noch tun. Glücklicherweise habe ich eine dauerhafte Niederlassungserlaubnis.
Vor 4 Jahren habe ich einen Antrag auf Einbürgerung gestellt und eine Einbürgerungszusicherung bekommen. Überraschenderweise musste ich 3 (!) Staatsbürgerschaften ablegen, um die deutsche zu bekommen. Einmal die kosovarische, die serbische und zudem noch die montenegrinische (ein Elternteil kommt aus Montenegro).
Die KVR Sachbearbeiter haben mir geraten, dass ich mit der serbischen anfange. Ich dachte mir naiver weise, dass das ja gehen sollte, habe Briefe und E-Mails geschrieben und bin dann ins serbische Konsulat gegangen. Abgesehen davon dass nie auf meine Briefe oder E-Mails geantwortet wurde und im Konsulat keiner Deutsch spricht (und ich nicht serbisch, wie auch?), waren die Leute auch nicht sehr kooperativ als ein anderer Antragssteller dort für mich übersetze. Ich bekam einen Zettel in die Hand gedrückt und eine schreibmaschinengeschriebene Bestätigung dass ich dort war. Ich sagte den Leuten dass ich die Dokumente, die sie verlangt haben (Geburtsurkunde und was alles auf dem Zettel stand) nicht habe, was sie allerdings nicht interessierte.
Zurück im KVR sagte ich den Leuten, dass ich studiere und nicht das Geld für Dolmetscher, Anwälte, Notare und so weiter habe und deswegen die Zusicherung verlängern will, was auch gemacht wurde, um 2 Jahre. Letztes Jahr lief sie wieder ab und ich habe gesagt, dass ich noch immer studiere (Bachelor->Master) und noch immer nicht das nötige Geld habe.
Die Sachbearbeiterin sagte, dass sie es nicht verlängert und wenn ich irgendwann mal Geld haben sollte, mich darum kümmern sollte und ich sowieso in den letzten 4 Jahren überhaupt nichts gemacht habe, um die serbische abzulegen. Als ich ihr sagte, dass ich kein Geld für Anwälte, Dolmetscher etc. habe, interessierte es sie nicht und stand bei ihrer Entscheidung.
Eine Ausnahme sei das ganze ja nun wirklich auch nicht, meinte sie zu meiner Frage dass es ja nicht so üblich sein könnte 3 Staatsbürgerschaften abzulegen.
Nachdem ich dann gezwungen war "freiwillig" die Einbürgerungszusicherung zurückzunehmen und ca. 120 Euro zahlen musste, bin ich jetzt so weit wie vor 4 Jahren: 4 Jahre älter, über 120 Euro und unzählige Nerven und Stunden für nichts verschwendet.
--
Die gut integrierten werden bestraft. Das ist echt traurig.