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Statistiken der Kriminalität durch Flüchtlinge

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am

Gibt es Statistiken der Kriminalität durch Flüchtlinge in D-A-CH? (Deutschland, Österreich, Schweiz)

Das Bundeskriminalamt veröffentlicht regelmäßig Berichte zur "Kriminalität im Kontext von Zuwanderung". Hier gibt es ausführliche Zahlen, auch aufgeschlüsselt nach Aufenthaltstyp, Herkunftsland, Art der Straftat usw. Es sind aber umfangreiche Dokumente, für die man sich Zeit nehmen muss.

Hier kann man die Berichte herunterladen:

https://www.bka.de/

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Mi., 06. Juni 2018 - 14:29

Man findet dort allerdings nur Vergleiche zwischen den Migrantengruppen.

Kurzfassung: Syrien, Afghanistan und Irak niedrig. Algerien, Marokko, Tunesien und Georgien hoch. Der Rest dazwischen. 

Für Vergleiche mit der gesamten Bevölkerung muss man die allgemeine polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des BKA angucken. Sehr umfangreiches Material.

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Do., 07. Juni 2018 - 10:17

Antwort auf von Gast (nicht überprüft)

Ich habe aus der PKS 2017 ein paar Zahlen zusammengesucht und ausgerechnet. Allerdings nur speziell für Gewalttaten. Das finde ich aussagekräftiger als die Gesamtkriminalität, denn dort werden Kleindelikte und Schwerverbrechen einfach addiert. Es ist die Täterstatistik der Polizei, d.h. die Anzahl der Leute, welche die Polizei als Tatverdächtige ermittelt hat.

Wichtig sind auch die Begriffsbestimmungen und Kommentare, siehe unten!
Aus Platzgründen werde ich öfters "Täter" schreiben, auch wenn es korrekt "Tatverdächtige" sind.

 

Tatverdächtige bei Gewalttaten in Deutschland, polizeilich ermittelt in 2017.

 

       Bevölkerung      

           Gewalttäter          

 

           Quote          

 

SUMME

 

83.789.440

100,0%

 

178.363

100,0%

 

0,21%

 

Deutsche mit DE-Wohnsitz

 

73.165.500

87,3%

 

106.848

59,9%

 

0,15%

 

Ausländer mit DE-Wohnsitz

 

10.623.940

12,7%

 

60.471

33,9%

 

0,57%

 

... darin: Nicht-Flüchtlinge

 

8.924.110

10,7%

 

33.551 bis 40.949

18,8% bis 23,0%

 

0,38% bis 0,46%

 

...darin: Flüchtlinge

 

1.699.830

2,0%

 

19.522 bis 26.920

10,9% bis 15,1%

 

1,15% bis 1,58%

 

Deutsche ohne DE-Wohnsitz

 

0

0,0%

 

3.646

2,0%

 

?

 

Ausländer ohne DE-Wohnsitz

 

0

0,0%

 

7.398

4,2%

 

?

 

 

 

Begriffsbestimmungen:

  • Gewalttaten (Gewaltkriminalität nach PKS-Schlüsselnummer 892000 von 2017):
    Tötungsdelikte, schwere Sexualdelikte, Raub, räuberische Erpressung, tödliche/schwere/gefährliche Körperverletzung, Menschenraub, Geiselnahme, Angriffe auf Flug-/Seeverkehr. Es zählen auch strafbare Versuche.
  • Deutsche:
    Deutsche Staatsbürgerschaft (ohne und mit Migrationshintergrund).
  • Ausländer:
    Keine deutsche Staatsbürgerschaft.
  • Flüchtlinge (Amtsdeutsch: "Zuwanderer", nach BKA-Definition von 2017/2018):
    Asylbewerber, Anerkannte (Flüchtling/Schutz), Abgelehnte (mit/ohne Duldung), Kontingentflüchtlinge, Unerlaubte.
  • Nicht-Flüchtlinge:
    Sonstiger erlaubter Aufenthalt, u.a. EU-Bürger, alle Arten Visum, Niederlassung, Visabefreiung.
  • mit DE-Wohnsitz:
    mit Wohnsitz in Deutschland (in der Zahl "Bevölkerung" enthalten).
  • ohne DE-Wohnsitz:
    ohne Wohnsitz in Deutschland (in der Zahl "Bevölkerung" nicht enthalten). Also Wohnsitz im Ausland oder unklar.
  • polizeilich ermittelt in 2017:
    Ermittlung abgeschlossen in 2017. Die Tat kann früher gewesen sein (Schätzung: etwa 1/4 schon in 2016). Es fehlen die Taten, die nicht bei der Polizei angezeigt wurden, oder bei denen die Polizei keinen Täter ermittelt hat.
  • Täter/Tatverdächtiger:
    Mensch, der (mutmaßlich) an einer Tat beteiligt war. Mehrfachtäter zählen nur einmal. Bei Taten mit mehreren Tätern zählt jeder Täter für sich.

 

Datenquellen

  • Täterzahlen gesamt und nach Gruppen: PKS 2017 (Summenzahlen von 1.1.2017 bis 31.12.2017)
  • Bevölkerungszahlen: berechnet aus Daten des Statistischen Bundesamtes von unterschiedlichen Stichtagen: Bevölkerungsstatistik vom 30.9.2017, Ausländerstatistik vom 31.12.2017. Flüchtlingsanteil vom 31.12.2016. Alles hochgerechnet auf den Stichtag 31.12.2017.

 

Fehlerbetrachtung

Grundsätzlich enthalten alle Zahlen Unsicherheiten. Die möglichen Ursachen sind hier klassifiziert. Die genaue Größe der Unsicherheiten lässt sich nicht angeben.

  • Unsicherheiten mit vermutlich nur geringer Auswirkung auf das Ergebnis:
    Unterschiedliche Stichtage der Daten, unklare Zuordnung einzelner kleiner Gruppen (z.B. Stationierungssoldaten), mehrfache Identitäten, geteilte Identitäten, wechselnder Aufenthaltsstatus, unterschiedlich erfasster Wohnsitzstatus, wechselnder Wohnsitzstatus, Anzeige direkt bei der Staatsanwaltschaft, Ermittlungsverfahren beim Staatsschutz.
  • Unsicherheiten mit Intervallangabe:
    Beim Herausrechnen der Ausländer ohne DE-Wohnsitz aus den gesamten ausländischen Tätern war deren Flüchtlingsanteil nicht klärbar. Das erzeugt eine deutliche Unsicherheit in der Aufteilung zwischen Flüchtlingen und Nicht-Flüchtlingen. Die mögliche Variation ist mit "von-bis"-Intervallen dargestellt.
  • Unsicherheiten mit möglicherweise großen Auswirkungen auf das Ergebnis:
    Tat nicht angezeigt ("Dunkelziffer"), Verdächtige nicht ermittelt, falsche Verdächtige ermittelt. Diese Anteile sind wahrscheinlich groß. Falls sie in allen Bevölkerungsgruppen gleich sind, ändert das nichts am prozentualen Ergebnis. Bei systematischen Unterschieden der Dunkelziffern, Aufklärungsquoten usw. zwischen den Bevölkerungsgruppen kann das Ergebnis aber verfälscht sein.
  • Unterschiedliche Zusammensetzung der Gruppen:
    Altersstruktur, Geschlechteranteil, Sozialstruktur. Zum Beispiel haben junge Männer in allen Kulturen besonders hohe Kriminalitätsraten. Ihr Anteil in den Bevölkerungsgruppen ist sehr unterschiedlich. Die Täterzahlen werden dadurch zwar nicht verfälscht, wohl aber die Rückschlüsse vom Berechnungsergebnis auf die ganze Gruppe.

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Di., 26. Juni 2018 - 11:16

Kurz gesagt bedeuten diese Zahlen folgendes:

  • Der prozentuale Anteil von Gewalttätern ist bei den in Deutschland lebenden Ausländern etwamal so hoch wie bei den Deutschen (einschließlich Eingebürgerte).
  • Bei den Ausländern, die keine Flüchtlinge sind, ist er etwabis 3 mal so hoch wie bei den Deutschen.
  • Bei den Flüchtlingen ist er etwabis 10½ mal so hoch wie bei den Deutschen und etwabis 4 mal so hoch wie bei den sonstigen Ausländern.

Ein Teil dieser Unterschiede erklärt sich vermutlich durch den unterschiedlichen Anteil junger Männer in diesen Gruppen.

 

Hier ist ein Gutachten zur Gewaltentwicklung, das vom deutschen Bundesfamilienministerium beauftragt und veröffentlicht wurde:

Das Gutachten handelt einerseits von Jugendlichen insgesamt und andererseits speziell von Flüchtlingen. Als Stichprobe dient das Bundesland Niedersachsen. Bei "Flüchtlingen" konzentriert sich die Studie auf Personen, die 2015 oder 2016 eingereist sind (Bewerber, Bestätigte, Abgelehnte, Geduldete, Unberechtigte).

Soweit es um Ausländer und um Flüchtlinge geht, kommt die Studie zu folgenden zentralen Aussagen:

  • Die Zunahme der polizeilich registrierten Gewaltkriminalität um 10,4% von 2016 gegenüber 2014 (Zahlen von Niedersachsen) wird in den aufgeklärten Fällen (Aufklärungsquote 83%) zu 92,1% durch Flüchtlinge verursacht.
  • Die Absolutzahl der Taten mit tatverdächtigen Flüchtlingen ist in dieser Zeit um 241% gestiegen, obwohl die Anzahl der Flüchtlinge nur um 117% gestiegen ist.
  • Der Anteil von männlichen Jugendlichen (14 bis unter 30 Jahre) an der Gewaltkriminalität ist insgesamt sehr hoch: Anteil an den Tatverdächtigen insgesamt 51,9%, Anteil an der Wohnbevölkerung nur 9,3%.
  • Der Anteil männlicher Jugendlicher ist bei den Flüchtlingen viel höher als bei der gesamten Bevölkerung (26,9% gegenüber 9,3%).
  • Der Anteil männlicher Jugendlicher in den Flüchtlingsgruppen ist umso höher, je schwieriger und gefährlicher der Fluchtweg ist.
  • Die Gewaltkriminalität von Flüchtlingen ist umso höher, je schlechter ihre Aufenthaltsperspektive ist.
  • Die Gewaltkriminalität von Flüchtlingen wird gefördert durch gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen, durch die Abwesenheit weiblicher Familienmitglieder und durch beengtes Wohnen in Massenunterkünften.
  • Die Opfer der Gewaltkriminalität von Flüchtlingen sind bei Tötungsdelikten und Körperverletzung häufiger Flüchtlinge, bei Raub- und Sexualdelikten häufiger Deutsche.
  • Die Statistik wird dadurch verzerrt, dass unbekannte und ethnisch fremde Täter durch Gewaltopfer häufiger angezeigt werden. Geschätzt wird, dass ausländische Gewalttäter durch deutsche Opfer doppelt so oft angezeigt werden als deutsche Gewalttäter.
  • Ausländische Opfer zeigen Gewalttaten seltener bei der Polizei an als deutsche Opfer.

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Mo., 02. Juli 2018 - 13:18

Bei Spiegel Online habe ich einen Beitrag gefunden, in dem u.a. mehrere Polizisten von ihren täglichen Erfahrungen berichten: Zuwanderung und Kriminalität: So schätzen Polizisten die Sicherheitslage ein. Der Spiegel ist ein eher linkes Blatt und bestimmt nicht für fremdenfeindliche Hetze bekannt.

Die Polizisten erzählen, dass sie die meisten Probleme, insbesondere mit Gewalttätigkeit und Eigentumsdelikten, tatsächlich mit Migranten haben. Natürlich erlebt ein Polizist im Einsatz sozusagen ein Konzentrat negativer Erscheinungen und nimmt die "normalen" Menschen viel weniger wahr. Die Polizisten sagen aber, dass der Anteil der Migranten, die bei den Problemen beteiligt sind, viel höher ist als der Anteil der Migranten an den Menschen insgesamt.

Sie bestätigen auch, dass es sich dabei überwiegend um junge Männer handelt. Und dass darunter viele sind, die sich ohne Familie in Deutschland aufhalten, mit geringer Bildung, schlechter Perspektive und schwieriger Wohnsituation. Ein anderer Punkt, der auch zur Sprache kommt, ist die organisierte Kriminalität von manchen Großfamilien.

Laut den Berichten funktioniert die Strategie der deutschen Polizei, die sich in den vergangenen Jahrzehnten stark in Richtung Deeskalation und Kommunikation entwickelt hat, bei den meisten gewalttätigen Migranten nicht besonders gut. Diese haben wahrscheinlich in der Vergangenheit Gewalterfahrungen in einer Intensität gemacht, wie sie die meisten Polizisten nie gesehen haben. Allerdings sind die eher defensiven Polizeistrategien auch eine Errungenschaft, die man nach Möglichkeit verteidigen möchte.

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Mi., 21. November 2018 - 16:33

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