Guten Tag.
Ich überlege in Deutschland Bildungs- und Erziehungswissenschaft (Bachelor of Arts) zu studieren. Das Studienfach ist jedoch etwas abstrakt. Ich weiss nicht was man danach machen kann. Wer hat Erfahrung mit Bildungs- und Erziehungswissenschaft oder kann etwas darüber sagen?
Ich versuche eine Vorteile / Nachteile Liste zu erstellen bevor ich eine Entscheidung treffe.
Ich bin selber EU-Ausländer und ich habe das C2 Zertifikat.
Vielen Dank für jede Hilfe und viele Grüße aus Santarem
Alexandra
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Flexibilität | Unschätzbare Einstiegsmöglichkeiten |
Digitalisierungskompatibilität | Unterschiedliche Gehaltsniveau |
Das mit Kitas ist nicht so einfach.
In manchen Einrichtungen oder gar Bundesländern - zum Beispiel in Sachsen - kann man mit dem Studium Erziehungswissenschaft kein Erzieher werden. Da muss man ein staatlich annerkannter Erzieher / Kindheitspädagoge sein um diesen Beruf ergreifen zu können.
In Berlin ist so ein Studium aber schon ausreichend, um in Kitas betreuen zu dürfen.
große Bandbreite und befristete Stellen
Bei Bildung- und/oder Erziehungswissenschaft ist die Bandbreite groß. Man kann zum Beispiel in Beratungszentren, Kindergärten, Jugendzentren, Volkshochschulen, Erlebniszentren, Seniorenhäusern und Weiterbildungszentren eine Beschäftigung suchen. Hier spielen auch die gewählten Schwerpunkte im Studium eine Rolle.
Mit Erziehung- und Bildungswissenschaftlern ist es manchmal so, dass man nur befristete Stellen bekommt. Man muss sich also alle 1-3 Jahren mit der Jobsuche beschäftigen. Deswegen suchen auch viele Erziehungswissenschaftler eine Beschäftigung in der freien Wirtschaft - zum Beispiel in Management, Organisation oder Marketing, was nicht direkt mit ihrem Studium in Verbindung steht.
Hier ist ein Erfahrungsbericht einer Erziehungswissenschaftlerin, die im öffentlichen Bereich und Hochschulen gearbeitet hat und dazwischen immer wieder arbeitsuchend war.
Ich hoffe das hilft und viel Glück !
Viel Konkurrenz, weniger Nachfrage
Nach Erziehungs- oder Bildungswissenschaften sind die Arbeitschancen bzw die Gehälter nicht besonders gut, weil alle die DaF, Pädagogik, Soziologie, soziale Arbeit, Politikwissenschaft studiert haben, können die gleiche Arbeit machen.
Ich denke das Studium gibt einem ganz viele Möglichkeiten, weil man danach sowohl im öffentlichen Dienst (Erwachsenenbildung, Kinderbetreuung), in der freien Wirtschaft (zum Beispiel im Personalwesen oder in der betrieblichen Weiterbildung) oder auf Projektbasis als Bildungs- oder Erziehungswissenschaftler arbeiten kann.
Mit dem Bachelor-Abschluss kann man auch interessante Studienfächer im Master absolvieren, zum Beispiel Bildungsmanagement, Wirtschaftspädagogik, Berufspädagogik, Sozialwissenschaften, Kindheitspädagogik.
Bin kein Experte, aber ich kann mir Vorstellen das mit zusätzlichen Fähigkeiten zum Beispiel in Fremdsprachen- oder IT-Kenntnissen noch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat - in Deutschland aber auch im Ausland.
Wie die reale Arbeitsmarkt-Situation aussieht kann ich nicht sagen, aber an Perspektiven fehlt es mit dem Abschluss nicht, zumindest theoretisch.