Das Informatikstudium in Deutschland bietet grundsätzlich viele Vorteile. Aber es gibt auch einige Nachteile oder mindestens Aspekte, die berücksichtigt werden sollten.
Vorteile:
- Gute Berufschancen: Informatik ist ein stark nachgefragtes Feld, und Absolventen haben in der Regel ausgezeichnete Berufsaussichten. Es gibt eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Informatikern, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Auch in Österreich und in der Schweiz kann man schnell starten.
- Internationale Anerkennung: Ein Informatikabschluss aus Deutschland wird international anerkannt und respektiert. Damit kann man auch im Ausland arbeiten oder weiter studieren (Magister, Promotion).
- Gute Unis/Hochschulen: Deutschland hat einige erstklassige Universitäten und Hochschulen, die Informatikprogramme auf hohem Niveau anbieten. (z.B. : Technische Universität München (TUM) und LMU, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen), TU Berlin, Universität Karlsruhe (KIT), Universität Stuttgart, Universität Paderborn, Humboldt-Universität zu Berlin, Uni Bochum, TU Dortmund)
- Praxisnahe Ausbildung: Informatikstudiengänge in Deutschland legen oft großen Wert auf praktische Erfahrungen. Sie haben die Möglichkeit, an Projekten zu arbeiten und Praktika bei führenden Technologieunternehmen zu absolvieren.
- Vielfalt der Spezialisierungsmöglichkeiten: Informatik ist ein breites Feld, und Sie können sich auf verschiedene Teilbereiche spezialisieren, die Ihren Interessen und Karrierezielen entsprechen. (zB: Algorithmen und Datenstrukturen, Softwareentwicklung, Datenbanken, Künstliche Intelligenz (KI), Computergrafik, Betriebssysteme, Netzwerke, IT Sicherheit, Datenschutz, Verteilte Systeme, Webentwicklung, Robotik, Bioinformatik, Appentwicklung, Naturwissenschaftliche Simulation, Computerlinguistik, Spieleentwicklung)
Nachteile:
- Strenge Zulassungsbedingungen: Der Zugang zu Informatikstudiengängen in Deutschland ist wettbewerbsintensiv. Die Zulassungsvoraussetzungen sind hoch, insbesondere an renommierten Hochschulen.
- Hohe Studiengebühren für internationale Studierende: Für Nicht-EU-Bürger sind die Studiengebühren für ein Studium in Baden-Württemberg und teilweise in Sachsen relativ hoch. In Sachen können Hochschulen Gebühren festlegen.
- Strenge Studienanforderungen: Informatikstudiengänge sind anspruchsvoll und erfordern oft eine hohe Arbeitsbelastung und Engagement.
- Begrenzte Zugangsmöglichkeiten zu Stipendien: Internationale Studierende aus Nicht-EU-Ländern haben oft eingeschränkten Zugang zu Stipendien und finanzieller Unterstützung im Vergleich zu deutschen oder EU-Studierenden.
- Sprachanforderungen: Deutschkenntnisse (B2/C1) ist sehr oft erforderlich.
- Konkurrenz: Obwohl die Berufsaussichten in der Informatik gut sind, gibt es auch eine starke Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere in den Ballungsräumen/Großstädten.
Besondere Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer?
Diese sind in Deutschland selten, und auch kein besonderes Merkmal des Informatikstudiums. In den meisten Fällen zahlen alle Studenten das Gleiche, egal woher sie kommen. Im Vergleich zu den Studiengebühren mancher anderen Länder sind die in Deutschland beim Präsenzstudium an staatlichen Unis üblichen "Semesterbeiträge" wirklich niedrig.
Was die Stipendien betrifft, gibt es beim DAAD eine Übersicht extra für Ausländer. Aber es ist schon richtig, dass man die Finanzierung eigentlich selber hinbekommen muss. Das deutsche BAföG können die meisten ausländischen Studenten nicht bekommen.
Das stimmt nicht wirklich. Der größere Teil der Informatikstudiengänge in Deutschland hat keine Zulassungsbeschränkungen.
Genauer: Laut Hochschulkompass haben von den Bachelor-Studiengängen "Informatik" (grundständiges Vollzeitstudium an staatlichen Universitäten) aktuell 15 eine Zugangsbeschränkung, aber 59 keine.
Wenn man die "Bindestrich-Informatik" dazunimmt (z.B. Ingenieurinformatik, Wirtschaftsinfomatik, Medieninformatik, Bioinformatik, Technische Informatik, Angewandte Informatik, und viele weitere), sind es 97 Studiengänge mit und 267 ohne Zugangsbeschränkung. Zusammen mit den Fachhochschulen ("Universities of Applied Sciences") wird es noch mehr.
Für jedes Studium in jedem Fach braucht man einen geeigneten Schulabschluss, und bei deutschsprachigen Studiengängen auch einen Deutschtest. Für Quereinsteiger in ein Masterstudium gibt es natürlich zusätzliche Hürden.
Die Nachfrage nach "bekannten Universitäten" ist in Wahrheit eine Nachfrage nach attraktiven Großstädten. Die Unis dort müssen deswegen immer mehr Zugangsbeschränkungen einführen, und haben trotzdem meist schlechtere Betreuungsquoten.
Die Qualität der Studiengänge wird durch ein Akkreditierungssystem überwacht, welches für unbekannte Unis genauso gilt wie für bekannte. Bei Rankings muss man darauf achten, dass die Bewertungen von Studenten und Absolventen kommen. Falls Professoren oder Personalmanager befragt wurden, sagt das nichts über die wirklichen Studienbedingungen aus.