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Bahai (wenig-bekannte moderne Muslime) in Iran werden stark diskriminiert

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am

Guten Morgen. Ein Doku über Iran und Bahai habe ich heute angeschaut. Bahaiten sind quasi so was wie muslimische Orthodoxe. Sie leben bzw. lebten meistens in Iran und Umgebung. Sie werden stark verfolgt. Sie dürfen keine Geschäfte eröffnen, keine Schule-Uni besuchen, keine Ausbildung usw. Sie werden als Islam-Verräter verachtet.

Unterschiede zu anderen Konfessionen sind deutlich. Bahai glauben nicht das Mohammed der letzte Prophet ist. Sie haben eine ähnliche Lebensform wie Europäer. Frauen und Männer sind gleich. Säkularismus statt Religion im Alltag wird erwünscht. Ganz sicher bin ich nicht aber eine Ehe mit mehreren Frauen ist untersagt.

Mehr würde ich gerne über Bahai erfahren. Ich würde mich freuen auf Antworte.

Seit wann gibt es Bahai?
Sind Bahai irgendwo auf der Welt offiziell anerkannt?
Wie viele Bahai gibt es?
Lässt sich Bahai Glauben immer an moderne Zeit anpassen?
Gehört Bahai zum Islam? Wie definieren sie sich?
Was denken andere Muslime über sie?
Gibt es berühmte Menschen mit Bahai Glauben?
Gibt es Filme über sie? Wenn ja welche, Namen? Egal ob Spielfilm oder Doku.

Diese unübliche Glaubensrichtung finde ich sehr Interessant. Ich würde mich sehr freuen wenn man über Bahai mich mehr informieren würde. In Deutschland leben viele Bahai-Glauben Angehörige. Ich hoffe sie lesen meine Fragen.

Das ist eine reine Lüge, was Sie über die Lage der Bahais in den Iran geschrieben haben. ich lebe hier im Teheren und erlebe dies. falls Sie möchten, geben Sie mir Ihre emailadresse oder schreiben mir eine email und ich werde Ihre Fragen beantworten. mit Grüßen aus Teheren

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 26. Januar 2013 - 07:49

Guten Tag Frau Fatemeh,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!

Können Sie bitte detaillierter Informationen über die Lage der Bahais geben?

Sind Bahai-Glauben in Iran offiziell anerkannt? Wenn ja als Teil der Islam oder als eine eigenständige Glauben?

Wie viele Bahai gibt es?

Gibt es erfolgreiche berühmte Menschen in Iran mit Bahai Glauben? zB Politiker, Geschäftsmänner, Sportler, Künstler...

Kann man Bahais vom Aussehen erkennen?

Und wenn Sie sagen es Lüge ist, dass Bahais unterdrückt werden, was denken Sie warum werden solche Lügen verbreitet, wenn in Wirklichkeit keine Gründe gibt?

Viele Grüße aus Deutschland

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 26. Januar 2013 - 10:56

Hallo ...,

Seit wann gibt es Bahai?
Bahai gibt es seit 1863. Der Stifter des Glaubens (einer neuen Religion)
ist Bahá'u'lláh(arab. Herrlichkeit Gottes). Er kam aus Teheran, und
wurde in Seinem Leben oft von der Regierung verbannt bis nach Akká im
heutigen Israel.

Sind Bahai irgendwo auf der Welt offiziell anerkannt?
Bahai sind in Deutschland und vielen anderen Ländern offiziell anerkannt.
In Deutschland können sie jetzt sogar Körperschaft öffentlichen Rechts werden,
wie andere Kirchen auch.

Wie viele Bahai gibt es?
Geschätzt gibt es weltweit ca. 5-8 Millionen Bahai. In Deutschland ca.5000.

Lässt sich Bahai Glauben immer an moderne Zeit anpassen?
Da der Bahai Glaube sehr jung ist, muss er sich nicht an moderne Zeiten
anpassen. Die Bahai glauben daran, dass die Bahai Religion die Botschaft
Gottes für die heutige Zeit ist, daher ist sie aktuell und beinhaltet den
wichtigen Gedanken der Welteinheit, des friedlichen Zusammenlebens aller Völker.

Gehört Bahai zum Islam? Wie definieren sie sich?
Die Bahai Religion ist aus dem Islam hervorgegangen, wie das Christentum
aus dem Judentum. Sie ist eine eigenständige Religion(was verschiedene Religions-
wissenschaftler aus Deutschland bestätigen).
mehr Infos zur Bahai Religion unter www.bahai.de

Was denken andere Muslime über sie?
Da Bahai nicht glauben das der Prophet Mohamed den Abschluss der Göttlichen
Offenbarung darstellt, werden sie von einem Teil der Muslime als "Abtrünnige"
bezeichnet, da sie sich Bahá'u'lláh zugewendet haben.
Die Bahai selbst glauben jedoch auch an die früheren Propheten, wie Mohamed,
Christus, Abraham, Moses,etc.

Gibt es berühmte Menschen mit Bahai Glauben?
- der gestorbene König von Samoa, Marie (gest. Königin von Rumänien) glaube ich.
- manche Schauspieler
- mehr sind mir so nicht bekannt

Gibt es Filme über sie? Wenn ja welche, Namen? Egal ob Spielfilm oder Doku.
bei Youtube gibt es Filme über Bahai.

Ich hoffe Ihre Fragen beantwortet zu haben.

mit herzlichem Gruss
Christian M.

 

Gespeichert von Christian (nicht überprüft) am Sa., 26. Januar 2013 - 11:44

Die Bahá'í-Religon wurde bereits 1989 (?) durch das Bundesverfassungsgericht als eigenständige Weltreligion anerkannt. Seit 2012 ist sie in D eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Seit Gründung der Vereinten Nationen haben die Bahá'í dort ein eigenes Büro und haben beratenden Status.

Es gibt viele bekannte Bahá'í, ohne dass sie als solche auffallen, da wir glauben, dass alle Religionen von Gott kommen und somit nicht im traditionellen Sinne missionieren.
Eine sicherlich unvollständige Aufflistung findetes Du hier:
http://www.adherents.com/largecom/fam_bahai.html

Zu den derzeit bekanntesten gehören sicherlich die Schauspielerin Eva La Rue (CSI Miami) und Omid Dajlili (britischer Komiker und Schauspieler - seine Comedy-Serie wird tw. im 3. Programm ausgestrahlt. Er hat in div. Filmen mitgespielt - z.B. James Bond, oder die Hauptrolle in dem Kinofilm "Alles Koscher")

Die Bahá'í-Religon hat nach dem Christum weltweit flächenmässig (!) die weiteste Verbreitung. Es gibt fast kein Land in dem nicht Bahá'i leben.

Die Verfolgung im Iran ist sehr gut dokumentiert. Viele Nationen (incl. EU uund UNO) und Politiker setzen sich für die Freilassung von inhaftierten Gläubigen ein und bitte um die Einhaltung der international gültigen Bürgerrechte.

Jedoch gilt die iranische Verfassung nicht für die Angehörigen der Bahá'í-Religon, die wurden in der Aufzählung der Nutznießer der Verfassungsrechte ausführlich nicht aufgeführt. In youtube gibt es auch einige interessante Pressekonferenzen (z.B. bei den VN) des Staatspräsidenten, wo er auf die Situation der Bahá'í angesprochen wird und ausweichende Antworten gibt. http://www.youtube.com/watch?v=XV2qZtB8W3c oder http://www.youtube.com/watch?v=fm8QK3sLp6I

Viele Grüße und ich freue mich auf einen weiteren Dialog.
H.N.

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Mo., 28. Januar 2013 - 16:33

Das ist wirklich sehr interessant. davon wusste ich gar nicht. Wie bekleiden sich diese Leute? Und wo beten sie? Haben sie eigene Moscheen oder so was ähnlich Kirchen oder Synagoge ?

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 19. Oktober 2013 - 12:40

Bahá'í sind Mensch wie Du und ich - durch die Kleidung wirst Du Sie nicht erkennen.
Sie werden sich jedoch nicht "aufreizend" anziehen.

Zum Beten ist kein besonderer Raum nötig. Jeder tut es in einer im vertrauten Umgebung. Alle 19 Tage trifft sich die Gemeinde zu einer gemeinsamen religiösen Feier (Andacht - Beratung - gesellliger Teil). Einige Gemeinden haben dafür angemietete Räume. Kleinere Gemeinden treffen sich in Wohnungen.

Auf jedem Kontinent gibt es ein sog. Haus der Andacht. Dies sind runde Kuppelbauten, mit 9 Eingängen, um zu symbolisieren, dass es für alle Religionen und interessierte Menschen offen steht. Jeder darf darin aus seinen religiösen Schriften lesen, es dar aber niemand predigen - auch keine Bahá'í. Jeder soll sich durch die spirituellen Text zum Nachdenken angeregt fühlen.

Das euopäische Haus der Andacht steht in Hofheim-Langenhein, bei Frankfurt. Es ist auch in der List der Kulturgüter aufgenommen.
Mehr dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Bahai-Tempel
http://bahai.de/haus-der-andacht/europaeisches-haus-der-andacht.html

Nehmt Euch vor diesem Kult in Acht. Sie biedern sich jedem an, indem sie fälschlicherweise behaupten, daß alle Religionen im Grunde gleich seien. Das ist ihre Masche, um auf "Kundenfang" zu gehen.

Sie werden Dir erklären, für was sie sich alles einsetzen, dabei jedoch einige interessante Details verschweigen. Sie setzen sich zum Beispiel für die Rechte der Frauen ein, benachteiligen sie jedoch bei Bildung, im Erbrecht und Frauen sind auch nicht in ihrer höchsten Institution, dem Haus der Gerechtigkeit, vertreten.

Sie erzählen Dir von Liebe und Toleranz, lassen jedoch außen vor, daß sie für die Todesstrafe einstehen, gegen Homosexualität sind und auch mal eine Familie auseinanderreißen, wenn es jemand wagt, kritische Fragen zum Glauben zu stellen. Kritische Fragen sind bei den Bahá'i nämlich nicht erlaubt.

Ihr Ziel ist eine Weltreligion, eine Theokratie, weshalb sie sich bei den Vereinten Nationen anbiedern. Interessant ist dabei, daß jeder, der kein Bahá'i werden möchte, dann auch keine Bürgerrechte genießen wird.

Schöne neue Welt, für die die Bahá'i stehen, nicht wahr?

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am So., 20. Oktober 2013 - 19:23

Es ist schwierig auf Halbwahrheiten zu antworten.
Sie benützen einige abwertende Begriffe oder auch Reizthemen um gegen eine Religion Stimmung zu machen.
Die Bahá'í-Religion ist in führenden religiösen Kreisen anerkannt. So werden Bahá'ì zu den evangelischen Kirchentagen eingeladen. Dabei wurden in bestimmten Themenworkshops Bahá'í gebeten die Moderation zu übernehmen.
Der Papst lädt Bahái´i auch regelmäßig zu Gebetsveranstaltungen ein.
Bahá'í ist Mitglied beim bundesweiten "Runden Tisch der Religioen" und auch in vielen lokalen Gemeinden aktives Mitglied. Auf allen Ebenen des interreligiösen Dialogs sind Bahá'í vertreten.
Das Bundesverfassungsgericht hat bereits 1989 (?) Bahá'í als eigenständige Weltreligion bezeichnet - dies hat übrigens auch die evangl. Kirche in ihrer Literatur über den Islam auch immer wieder herausgestellt. Im letzten Jahr erhielt Bahá'í in Deutschland den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Dies alles wäre nicht denkbar, wenn Bahá'í bloß irgendein seltsamer Kult wäre.

Ihre Aussage "Masche / Kundenfang" kann ich nicht verstehen.
Natürlich freuen wir uns über jede/n neue/n Gläubige/n, dies sind keine "Kunden" - wir verkaufen keine Kurse o.ä. - da verwechseln Sie wahrscheinlich etwas.

Es gibt in der Bahá'í-Religion keine Priester, Gurus, "Inhaber" u.ä. - auf allen Ebenen: örtlich - national - international - haben wir ausschließlich gewählte Gremien, die jährlich, bzw. alle fünf Jahre neu gewählt werden.

Dazu gibt es keine Kandidaten, oder Listen / Parteien o.ä. Jedes Gemeindemitglied kann somit gewählt werden. Die neun Personen mit den meisten Stimmen sind dann gewählt und müssen zusammenarbeiten - also keine "Bestimmer" oder "Opposition".

Die Aussage, dass "alle Religionen gleich sind", stimmt so nicht. Wir glauben, dass alle Religionen von Gott kommen und in den Kernaussagen übereinstimmen. Sie unterscheiden sich jedoch in den sozialen Teilen, die für das jeweiligen Zeitalter oder Kulturkreis wichtig sind.

Sollten Sie Christ sein, dann kennen Sie das ja auch aus Ihrer Religion. Die heilige Bibel umfasst drei Religionen: der älteste Teil wird von den Noahisten (ja, die gibt es wirklich noch und sie werden von den Juden als Vorläufer betrachtet) geschätzt, dann der jüdische Teil und schließlch das Neue Testament.
Darin hat Jesus nie die mosaischen Gesetze als falsch verworfen, aber er sagt, dass "ihr, wenn ihr das Gebot der Liebe beachtet, auch alle alten Gesetze erfüllt habt". So war es für ihn kein Problem an einem Sabbat einen Kranken zu heilen.

Im nächsten Absatz hat sich ein gravierender Fehler eingeschlichen. Eine Kernaussage von Bahá'u'lláh ist, dass Mädchen in der Bildung bevorzugt werden müssen. Sie sind die ersten Erzieherinen ihrer Kinder. Frauen sollen auch Führungsaufgaben übernehmen, das sie ihrem Wesen nach einen friedlicheren Einfluß haben usw. Mann und Frau sind gleichwertig! Niemand darf sich über den anderen erheben. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die erste Frau, die in der islamischen Welt in der Öffentlichkeit ihren Schleier ablegte eine Bahá'í war.
Auch haben sich die Suffragetten durch die Bahá'í-Gedankengut beinflussen lassen.

Erbrecht / Frauen im Universalen Haus der Gerechtigkeit.
Wie kommen Sie bloß auf das Thema "Erbrecht". Mir ist dazu nur eine Stelle bekannt. Es handelt sich dabei um eine Empfehlung, wie eine Erbschaft aufzuteilen ist, wenn es kein Testament gibt. Dieser Empfehlung kann antürlich auch gefolgt werden, wenn per Testament über sein Nachlass verfügt wird.

Darin steht der "Mann" wirklich vor der "Frau" - der unterschied ist jedoch nicht gravierend. Wenn wir uns aber vor Augen führen, welchen hohen Stellenwert die Frau in der Bahá'í-Religon hat und welche zukünftiges Entwicklunspotential noch gar nicht genutzt wurde, kann ich mir vorstellen, dass in Zukunft die Frauen ein höheres Einkommen als Männer haben werden und somit die Männer dadurch wieder einen finanziellen Ausgleich haben werden.

Nun zur Wahl der höchsten Körperschaft. Es stimmt, es können (derzeit) keine Frauen in dieses administrative Organ gewählt werden. Nachfolgend meine persönliche Interpretation: Die Bahá'í-Religion wurde 1844 gestiftet. Es war eine männlich geprägte Gesellschaft. In unseren heiligen Schriften wurde erstmals der Weg gebnet, dass Frauen gleiche Chancen wie Männer haben und als Gleichberechtigt angesehen werden. Es war eine Zeit, wo Frauen noch keine Möglichkeit zu einem Studium hatten. Selsbt in Deutschland war es bis 1977 nicht möglich, dass Frauen ohne Einwilligung des Ehemanns einen Vertrag (auch keinen Arbeitsvertrag) unterschreiben durften. Selbst heute noch, sind Frauen in vielen Ländern und Regionen nicht als vollwertig anerkannt.

Das Universale Haus der Gerechtigkeit(erstmals 1963 gewählt) ist auf globaler Ebene der Repräsentant. In unserem Kulturkreis wären Frauen als Ansprechpartner kein Problem. Dies ist jedoch nur ein sehr kleines Mosaiksteinchen, auf das hier ein großer Scheinwerfer gerichtet wird. Um es objekiv zu bewerten, müssen wir alle administrativen Ebenen betrachten. Nämlich die örtlichen Geistigen Räte und die Nationalen Geistigen Räte. Darin wurden mittlerweile sehr viele Frauen (teilweise überwiegend Frauen) gewählt. Und das Univerale Haus wird durch die Mitglieder der Nationalen Geistigen Räte gewählt. Wahrscheinlich werden zukünftig die Mehrheit der Wähler Frauen sein, die 9 Männer wählen. Diese müssen vertrauensvoll mit den nationalen Gremien zusammenarbeiten. Frauen werden also die "Macht" haben und die Männer müssen lernen ihre "weibliche Seite" zu entwickeln. Ich empfinde das als sehr spannenden Prozess. Das Universale Haus bestimmt für jeden Kontinent Persönlichkeiten als Berater für die Nationalen Geistigen Räte. Der weibliche Anteil ist da inzwischen auch schon überdurchschnittlich. Bahá'í braucht keine Frauenquote, dies ist ein Prozess, der Religion bereits angelegt ist.

Ich muss zugeben, wenn wir es nur aus unserer eingeschränkten deutschen Sicht sehen. Dieser Punkt wird wahrscheinlich in 1-200 Jahren auch global zu einem Theam werden.

Im nachfolgenden Absatz vermischen Sie wieder einiges.
Es stimmt, die Bahá'í-Religon kennt die Todesstrafe. Es steht aber nirgends geschrieben, dass sie auch unbedingt anzuwenden ist. Darüber sollten wir aber erst reden, wenn es einmal ein Land gibt, dass aus freien Stücken dieses Recht einführt.
Ich glaube, dass wir alle es nicht erleben werden. Warum also über ungelgte Eier reden, wenn es viel wichtiger wäre eine Werteerziehung aufzubauen, die diese Straftaten unmöglich macht.

Gratulataion, dass Sie auch das Reizthema "Homosexualität" ins Gespräch bringen.
Um eine klare Trennung zu machen. Wir haben nichts gegen Homosexuelle, ich habe einige Freunde, die homosexuell sind, einer wurde sogar deswegen ermordet. Ich kannte auch einen Bahá'í, der an AIDS starb, Homosexuelle können auch Bahá'í werden. Sofern diese Neigung öffentlich ausgelebt wird, dann kann er sein aktives und passives Wahlrecht verlieren. Genauso, wie jemand die/der wechselnde Geschlechtspartner hat. Das dies ein heikles Thema ist sieht man auch daran, dass es dazu Internetforen von homosexuellen Bahá'í gibt.

Dies zeigt auch gleichzeitig, dass ihre nächste Aussage unwahr ist. In den Schriften steht. "... das der Funke der Wahrheit, durch den Aufeinanderprall von verschiedenen Wahrheiten entsteht ..." Ich kann mir nicht vorstellen, wie Sie zu der Aussage kommen, dass "kritische Fragen ... bei den Bahá'í nicht erlaubt ..." sind.

Keiner von uns ist allwissend und verfügt über die absolute Wahrheit. Dadurch ist es selbstverständlich, dass wir uns über verschiedene Sichtweisen unterhalten und versuchen eine Annährung zu finden. Mir ist kein Fall bekannt, wo "Familien auseinandergerissen wurden", weil jemand kritisch Fragen stellte. Ganz im Gegenteil, mir sind viele Familien bekannt, wo es verschiedene religiöse Einstellungen gibt. Es gibt sogar einen evangelischen Pfarrer, der mit einer Bahá'í verheiratet ist.

Der letzte Absatz ist soweit hergeholt, dass es fast nicht möglich ist darauf kurz zu antworten.

Die erste Frau, die in einem islamisch-hinduistisch geprägten Umfeld den Schleier ablegte war eine Sikh! Bei den Sikh sind Frauen nämlich schon seit 500 Jahren dem Manne gleichgestellt - auf allen Ebenen. Naja, und bei den Zarathustriern, der eigentlichen iranischen Religion, gab es den Verschleierungszwang noch nie.
Das Bahai Erbrecht gesteht dem Manne doppelt so viel zu, wie der Frau! Das ist nicht mal eben eine Petitesse!
Der Bahai-Gründer Baha'ullah (angeblich bestimmte er, dass ein Mann nur eine Frau haben dürfe) war mit 4 Frauen verheiratet! Eine jünger als die andere ... die jüngste noch ein Kind. Und da Ehefrau Nr. 4 so gar nicht in die Bahai-Vorstellungen passt, wird sie einfach geleugnet. Ach ja, sollte ein Mann als Moslem mehrere Ehefrauen besitzen, dann aber zum Bahai-tum konvertieren, darf er seine vielen Frauen behalten. Im Kitab-i-Aqdas, dem heiligen Buch der Bahai steht sogar, dass 2 Frauen erlaubt sind ... Heiraten wird ab 15 Jahren (!!) empfohlen.
Erwähnen möchte ich auch, dass eine Heirat nur mit Genehmigung der Eltern erlaubt ist. Da spielt das Alter keine Rolle ... ist das zukünftige Ehe-Paar schon um die 50 (und vielleicht schon selber Grosseltern) dürfen auch sie nur mit Genehmigung der (noch lebenden) Elternteile heiraten. Ziemlich sonderbar. Adoptivkinder müssen sogar ihre leiblichen Eltern suchen und diese um Genehmigung bitten ... also wirklich, absurder geht's nun wirklich nicht!

Hallo,
Ich bin Bahai. Bahais sind keine Modernen Muslime. Sie sind überhaupt keine Muslime.
Sie halten den Islam für überholt und seine Gesetze für unbrauchbar für unsre Zeit.
Die Tatsache dass sie Muhammad für einen Offenbarer Gottes halten macht sie nicht zu Muslime. Christen sagen das gleiche über Mose und sind deshalb auch keine Juden.

Die Behauptung die Bahai würden Familien auseinander reßen ist unwahr.
Ich habe selbst erlebt dass ein Ehemann Bahai werden wollte und seine Frau ihm mit Scheidung gedroht hat.
Die Bahai Gremien haben ihm geraten auf den Eintritt zu verzichten, damit die Familie nicht zerstört werde.

 

Gespeichert von Kianusch Yamini (nicht überprüft) am Do., 26. Februar 2015 - 19:01

Darf ich mit dem letzten Satz beginnen?
Es wäre wirklich absurd, wenn die Religion für unser Zeitalter verlangen würde, dass adoptierete Kinder für die Eheschließung ihre leiblichen Eltern suchen müssten.

Es ist ganz klar geregelt, dass nur die leiblichen Eltern zustimmen müssen. Ausgenommen davon ist, wenn Adoptionsbestimmungen es untersagen, mit den leiblichen Eltern in Verbindung zu treten;
wenn ein Elternteil wegen einer Geisteskrankheit entmündigt wurde und daher keine rechtswirksame Zustimmung erklären kann;
wenn ein Elternteil sich so verhalten hat, dass anerkannt werden kann, dass er das Kind „verstoßen“ hat;
wenn ein Elternteil sein Kind sexuell missbraucht hat.

Welcher Sinn liegt darin, dass Kinder (unabhängig vom Alter) die Zustimmung brauchen?

“Dadurch wird seitens der Kinder der Respekt gegenüber den Eltern und das Prinzip der Einheit der Familie gewürdigt. Den Eltern obliegt ihrerseits mit dieser Erklärung eine große Verantwortung.“

Durch die Zustimmung verpflichten sich die Eltern, die Entwicklung der Ehe zu fördern und nicht zu hintertreiben. Ein Verhalten, dass in der breiten Gesellschaft so nicht bekannt wird. Da ist immer noch das Bild der “bösen Schwiegermutter” vorrangig.
Außerdem wissen die Eltern am Besten, ob ihr Kinder auch die nötige Reife für eine Ehe mitbringen, oder ob die Partnerschaft wirklich einen Bestand hat.

Jedoch ist eine Eheschließung erst ab dem Reifealter erlaubt, also vor dem 15 Lebensjahr können die Eltern keine Zustimmung geben. In unserer modernen Zeit werden auch keine Bahá'í für Minderjährige die Erlaubnis erteilen. Das Bahá'í-Prinzip, dass insbesondere Mädchen eine hohe Erziehung erhalten soll, würde dem im Wege stehen.

Wenn eine Familie nur einem Kind eine Ausbildung finanzieren kann, dann soll das Mädchen bevorzugt werden. Wenn wir das konsequent durchdenken, dann können wir davon ausgehen, dass zukünftig die Frauen über bessere Berufsmöglichkeiten und Aufstiegschancen verfügen werden.

Das heißt für mich (als Mann), dass Frauen in Zukunft ein höheres Einkommen haben werden.

Damit kommen wir zur Aussage über das Erbrecht.
Wir werden dann auch die unrichtige Aussage ,“Das Bahai Erbrecht gesteht dem Manne doppelt so viel zu, wie der Frau!”, in einem anderen Licht sehen.
Vorab die wichtigste Bemerkung: “Im übrigen kann ein Bahá'í über seinen Nachlaß frei verfügen ohne Rücksicht auf die Religionszugehörigkeit des Bedachten, sofern er ein Testament hinterläßt, in welchem er seinen Willen verfügt. Bahá'í haben demnach immer die Möglichkeit, für ihren Ehepartner, für Kinder und Verwandte, die keine Bahá'í sind, dadurch zu sorgen, daß sie ein Testament errichten. “

Jedem Bahá'í ist aufgefordert ein Testament zu verfassen. Nur im Falle eines fehlenden Testaments, tritt eine vorgegeben Erbfolge in Kraft. Das Erbe wird nach einem Schlüssel auf bis zu 7 Kategorien aufgeteilt. Innerhalb einer Kategorie wird der Anteil, unabhängig vom Geschlecht, gleichmäßig verteilt – z.B. Kindern. Der hinterblieben Ehepartner ist gleichgestellt.

Die Kategorien sind:
1) Kinder
2. Ehemann oder Ehefrau
3) Vater
4) Mutter
5) Bruder
6) Schwester
7) Lehrer

Nun kommen wir zu Ehe von Bahá'u'lláh und der falschen Interpretation eines Satzes.
Er ist als Muslim aufgewachsen und da waren eben mehrere Frauen zulässig. Er war
mit zwei Frauen verheiratet, bevor er seine Offenbarung hatte.

In der Folge wurde er in die Verbanung geschickt. In Bagdad wurde er nach islamische
Recht gezwungen seine Haushälterin zu heiraten. Von einer vierten Ehefrau ist nichts
bekannt, dies wird aber gerne von Leuten verbreitet, die ihm Schaden wollten.

Aber unabhängig davon gibt es wirklich einen Satz im Kitab-i-Aqdas, wo er die Aufhebung
dieser islamischen Vorschrift beschreibt, die dazu zwingt, dass das Hausmädchen zu heiraten sei.
Da erwähnt er, dass niemand mehr als zwei Frauen haben sollte.

Dazu nun aus einem Kommentar zum Kitáb-í_Aqdas:
“Dieser Wortlaut des Kitáb-i-Aqdas scheint die Bigamie zu erlauben; Bahá'u'lláh rät jedoch zur Einehe, die Ruhe und Zufriedenheit bewirkt. In einer anderen Tafel unterstreicht Er, wie wichtig es für den Menschen ist, so zu handeln, daß es "ihm selbst und seinem Ehepartner Zufriedenheit bringt". Nach Abdu'l-Bahá, dem bevollmächtigten Exegeten der Schrift, schreibt der Text des Aqdas in Wirklichkeit die Einehe vor. Er äußerte sich zu diesem Thema in mehreren Briefen, darunter dem folgenden:
"Wisse, daß die Polygamie nach dem Gesetz Gottes nicht erlaubt ist, denn es wird klar gefordert, daß man sich mit einer Frau begnügen soll. Die Ehe mit einer zweiten Frau ist von der Gerechtigkeit abhängig gemacht, die unter allen Bedingungen beiden Frauen zuteil werden muß. Doch das Gebot, zwei Frauen gerecht zu behandeln, ist uneinlösbar. Die Tatsache, daß die Bigamie von der Erfüllung einer uneinlösbaren Bedingung abhängig gemacht ist, ist ein klarer Beweis für ihr absolutes Verbot. Darum ist es nicht erlaubt, daß ein Mann mehr als eine Frau habe."

Unabhängig davon, ist es natürlich nicht möglich, dass ein Konvertierter, der bereits mehrere Frauen hat, sich nun nur noch für eine entscheiden muss. Ein solcher Fall ist mir aber auch nicht bekannt.

Und zum Abschluß der unwichtigste Punkt. Meine Aussage: “So ist es auch nicht verwunderlich, dass die erste Frau, die in der islamischen Welt in der Öffentlichkeit ihren Schleier ablegte eine Bahá'í war.”,
haben Sie mit den Hinweis auf die Sikhs und die Parsen versucht zu relativieren.

Diese beiden geschätzten Gruppen möchte ich auch nicht nahe treten. Wahrscheinlich habe ich meinen Satz nur falsch formuliert.

Ich beziehe mich auf die persische Dichterin Tahiri. Sie war Muslima und lebte in eine Gesellschaft, in der Muslimas eben nur verschleiert sein konnten. Inspiriert duch die Lehren des Báb (Vorläufer von Bahá'u'lláh) legte sie jedoch den Schleier ab und wurde damit eine Vorkämpferin für die Frauenrechte im Iran. Dieser Tabubruch wurde dann auch mit dem Tode bestraft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Qurrat_al-%CA%BFAin

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am So., 28. August 2016 - 15:56

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