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Wann sagt man "in", "ins" und "nach", zb für gehen oder fahren (Land, Stadt, Kino)?

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am

Meistens verwechsle ich die Präpositionen wie in, ins, nach, zu ...

Ich gehe nach Hause.

Ich gehe zur Arbeit.

Wir gehen ins Kino.

Wir gehen zu Restaurant.

Ich fliege nach Japan.

Ich gehe in die Rente.

Wie kann ich es unterscheiden, welches Präposition man verwenden soll?

bei Ländern/Städten sagt man: reisen/gehen/fahren/fliegen NACH England, NACH Deutschland, NACH Australien, NACH Wien, NACH Berlin
(es sei denn es ist ein Land, welches immer einen Artikel hat: ich reise IN DIE Schweiz, IN DIE Vereinigten Staaten von Amerika, IN die Türkei)

bei Personen/Berufen/Geschäften wird ZU verwendet - > ich gehe zu Peter, ich gehe zu meiner Mutter, ich gehe zum Arzt, ich gehe zum Friseur, ich gehe zum Supermarkt, zum Markt, zu Karstadt

Gebäude: IN oder ZU-> Ich gehe IN die / ZUR Schule, INS / ZUM Restaurant, IN DIE / ZUR Kirche, IN DIE/ ZUR Universität, INS Haus / ZUM (Achtung: ich gehe NACH HAUSE= I go home),

Bei Gewässern kann man ZU oder AN benutzen: Ich fahre ans Meer/ ich fahre zum Meer, ich fahre an den See/ ich fahre zum See

Hilft das ein bisschen?

 

Gespeichert von gast (nicht überprüft) am So., 17. Mai 2015 - 12:07

Sehr gute Erklärung! Für mich war es auch ein Rätsel. Jetzt ist es klarer geworden. Ich hatte mich immer gezwungen nur ein Präposition zu nehmen. Die Erklärung hat mich sehr erleichtert, weil man mehrere nehmen kann.

Aber was ich nicht verstehe, warum haben manche Länder ein Artikel manche nicht.

Abayomi schrieb:
> ... warum haben manche Länder ein Artikel manche nicht.

Das ist wahrscheinlich historisch entstanden. Artikel gibt es (fast) nicht bei den landessprachlichen und internationalen Namen von Ländern, Provinzen, Landschaften usw., sondern (nur manchmal) bei den deutschen Namen. Solche Namen entstanden zu verschiedenen Zeiten und auf unterschiedliche Weise, daher die Unterschiede.

Zwei Regeln kann ich sagen. Für viele anderen Fälle kenne ich aber keine klaren Regeln.

  • - Länder auf "-ei" haben immer den Artikel "die". Beispiele: die Slowakei, die Türkei, die Mongolei.
  • - Ländernamen aus mehreren Wörtern (ohne Bindestrich) haben meistens einen Artikel. Beispiele: die Russische Föderation, die Bundesrepublik Deutschland, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten von Amerika. (Aber: Sachsen-Anhalt ist ohne Artikel).

Es gibt übrigens einen Trick, mit dem man sich behelfen kann, wenn man es nicht weiß und keinen Fehler machen will: Wenn vor dem Namen ein Attribut steht, gehört immer ein Artikel dazu. Beispiele:

  • - das winterliche Thüringen
  • - das ferne Südafrika
  • - das unbekannte Usbekistan
  • - das hektische New York
  • - das schöne Lummerland

Zugegeben, das ist natürlich nur eine Notlösung.

 

Hallo, ich habe eine Frage zu den Präpositionen "von und aus". Man sagt "ich komme aus der Küche, ich komme vom Arzt. Wann benutzt man aus und von? Gibt es einen bestimmten Regel oder wie? Ich bitte um eine Ausführliche Antwort. Vielen Dankim Voraus.
 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Di., 06. März 2018 - 22:33

Aus sagt man, wenn man vorher darin war. Man kommt also aus der Arztpraxis, weil man vorher in der Arztpraxis war. Man kommt auch aus Spanien, aber von Teneriffa (weil man in einem Land war, aber nicht in einer Insel). Und man kommt (hoffentlich) nicht aus dem Arzt ...

im Schwabenland sagt man: Ich fahre ins Turnen. In Norddeutschland sagt man Ich fahre zum Turnen.

Was ist richtig? Meine Erachtens kann ich nicht ins Turnen fahren

 

Gespeichert von Torsten (nicht überprüft) am Fr., 13. September 2019 - 13:52

Das ist die normale Variante. Die andere Variante ist vielleicht eine regionale Besonderheit.

Allerdings kann man sagen:

  • Ich gehe ins Turnen.
  • Ich gehe in die Turnstunde.
  • Ich gehe ins Konzert. usw.

Hier drückt "gehen" eher die Teilnahme aus, weniger die Bewegung dorthin.

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am So., 08. Dezember 2019 - 11:26

Antwort auf von Torsten (nicht überprüft)

"Ich fahre in die Stadt." Das ist die beste Formulierung. "Ich fahre zur Stadt" würde offen lassen, ob ich die Stadt tatsächlich betreten oder nur in die Nähe kommen will.
(Das ist natürlich nicht ganz logisch, denn "Ich fahre zur Arbeit" und "Ich gehe zur Schule" ist richtig.)

"Ich fahre nach der Stadt", "Ich komme nach dem Bahnhof" usw. hat man früher häufig gesagt. Heute ist diese Formulierung veraltet. Da sie aber einen gewissen Charme hat, wird sie manchmal noch in künstlerischen Texten als Stilmittel verwendet.

ABER:

"Ich fahre in das München" ist falsch. Hier sagt man "Ich fahre nach München". Ebenso heißt es "nach Hause" oder "nach Amerika", allerdings "in die Vereinigten Staaten". Allgemein funktioniert die Formulierung mit "nach" nur dann (im modernen Sprachgebrauch), wenn die Ortsangabe keinen Artikel benötigt.

Ha, eine kleine Ausnahme fällt mir gerade ein: "Ich fahre in das München" (mit Betonung auf "das") könnte man sagen, wenn man gerade darüber gesprochen hätte, dass es in Thüringen ein winziges Dörfchen mit dem Namen "München" gibt, und nun betonen möchte, dass dieses München gemeint ist.

Noch ein paar Beispiele:

  • Ich bin nach Essen gekommen.
    → Ich bin in die Stadt Essen gereist, jetzt bin ich da.
  • Ich bin zum Essen gekommen.
    → Ich habe mich (zur passenden Zeit) an einen Ort begeben, an dem es eine Mahlzeit gab.
  • Ich bin nach dem Essen gekommen.
    → Als ich ankam, war die Mahlzeit schon vorbei.
  • Ich bin in das Essen gekommen.
    → Ich bin eine Fliege und strample gerade in der Suppe herum.  ;-)

 

  • Ich war in Essen gewesen.
    Ich hatte mich in der Stadt Essen aufgehalten, aber jetzt bin ich nicht mehr dort.
  • Ich war bei Essen gewesen.
    Ich hatte mich in der Nähe der Stadt Essen aufgehalten, aber jetzt bin ich nicht mehr dort.
  • Ich war beim Essen gewesen.
    Ich war gerade dabei, etwas zu essen.
    oder:
    Ich war an einem bestimmten Ort (oder bei einer bestimmten Veranstaltung), um etwas zu essen.
  • Ich war im Essen gewesen.
    Ich bin die schon erwähnte Fliege und bin jetzt wieder aus der Suppe herausgekrochen.

 

Angenommen ich schreibe ein Anwenderhandbuch. Darin gebe ich Anweisungen, zu bestimmten Abschnitten zu gehen. (Die Abschnitte haben eigene Bezeichnungen) Also

Gehen Sie zu/nach "Umfrage hinzufügen"? Was ist richtig?

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Sa., 18. Juli 2020 - 12:35

Gehen Sie zu "Abschnitt hinzufügen".

Gehen Sie zu/zur Seite 42.

Gehen Sie zu/zum Abschnitt 4.1.3.

Gehen Sie zum nächsten Kapitel.

Gehen Sie zur vorigen Seite.

 

 

Kann mir jemand das erklären, aber nur wissenschaftlich, nicht wie das Gefühl das sagt.

Nähmlich. Warum sagen wir: Wir fahren nach Italen. Aber dann sagen wir: Wir fahren in das sonnige Italien. 

Kann mir jemand den Unterschied zwischen in und nach erklären?

Ich danke euch im Voraus. 

Gabriel

 

Gespeichert von Gabriel Matelowski (nicht überprüft) am Mo., 06. März 2023 - 11:49

Wenn der geografische Name ohne Artikel benutzt wird (und nur dann), ist 'nach' richtig. Ansonsten heißt es 'in+Artikel', oder bei Inseln 'auf+Artikel'. Beispiele:

  • Österreich ⇒ nach Österreich
  • die Schweiz ⇒ in die Schweiz
  • Südthüringen ⇒ nach Südthüringen
  • das Baskenland ⇒ in das Baskenland
  • Vietnam ⇒ nach Vietnam
  • der Iraq ⇒ in den Iraq
  • Vatikanstadt ⇒ nach Vatikanstadt
  • der Vatikan ⇒ in den Vatikan
  • Treptow ⇒ nach Treptow
  • der Wedding ⇒  in den Wedding
  • Sansibar ⇒ nach Sansibar (Teilstaat/Insel/Stadt)
  • das Mururoa-Atoll ⇒ auf das Mururoa-Atoll (Insel)
  • Usedom ⇒ nach Usedom (Halbinsel)
  • der Darß ⇒ auf den Darß (Halbinsel)
  • Rügen ⇒ nach Rügen (Insel)
  • die Greifswalder Oie ⇒ auf die Greifswalder Oie (Insel)
  • Kiritimati ⇒ nach Kiritimati (Insel)
  • die Weihnachtsinsel ⇒ auf die Weihnachtsinsel (Insel)

Jetzt zur eigentlichen Frage: Wenn ich den geografischen Namen mit einem Attribut versehe, muss ich auf jeden Fall auch einen Artikel verwenden. Aus diesem Grund verschwinden die Voraussetzungen, die zur Verwendung von 'nach' geführt hatten. Beispiele:

  • das winterliche Österreich ⇒ in das winterliche Österreich
  • das südliche Thüringen ⇒ in das südliche Thüringen
  • die Vatikanstadt, die ihn schon immer interessierte ⇒ in die Vatikanstadt, die ihn schon immer interessierte
  • das Rügen der weißen Sandstrände ⇒ auf das Rügen der weißen Sandstrände
  • der Teilstaat Sansibar  ⇒ in den Teilstaat Sansibar
  • die Insel Sansibar  ⇒ auf die Insel Sansibar
  • die Hauptstadt Sansibar  ⇒ in die Hauptstadt Sansibar

Leider gibt es keine wirklich universellen Regeln dafür, ob ein geografischer Name mit oder ohne Artikel benutzt wird, und welches Geschlecht er hat. Beides ist aber wichtig. Im Zweifel muss man nachschlagen, oder man behilft sich mit Umschreibungen.

 

Für Ländernamen habe ich  hier eine plausible Quelle gefunden. Demnach gibt es eine Grundform, sowie eine kleine Anzahl von Ausnahmen (die man auswendig lernen kann).

 

Grundform: sächlich, ohne Artikel

  • betrifft: alle Ländernamen, die nicht zu den Ausnahmen (s.u.) gehören
  • z.B.: Deutschland ⇒ nach Deutschland ⇒ in das benachbarte Deutschland

Erste Ausnahme: weiblich, mit Artikel

  • betrifft: die Dominikanische Republik, die Schweiz, die Ukraine, die Zentralafrikanische Republik, sowie alle Länder die auf -ei enden
  • z.B.: die Slowakei ⇒ in die Slowakei

Zweite Ausnahme: männlich, mit Artikel

  • betrifft: der Irak, der Iran, der Jemen, der Kongo, der Libanon, der Niger, der Sudan, der Tschad, der Vatikan
  • z.B.: der Sudan ⇒ in den Sudan

Dritte Ausnahme: Mehrzahl, mit Artikel

  • betrifft: Ländernamen, die eine Mehrzahl ausdrücken
  • z.B.: die USA ⇒ in die USA (Vereinigte Staaten von Amerika)

 

Problem:

Hier werden nur die gebräuchlichen Namen der heutigen Länder erfasst. Das Problem gibt es aber auch bei subnationalen Einheiten, autonomen Gebieten, Inseln und einigem mehr. Ebenso sind alternative Namen und historische Bezeichnungen nicht erfasst. Das kann zu falschen Schlüssen führen, weil man das ja gar nicht immer so genau weiß. Z.B. gehören 'die BRD' (die Bundesrepublik Deutschland) und 'die UdSSR' (kurz: die Sowjetunion) zur ersten Ausnahme, sind dort aber nicht enthalten. Und 'das Römische Reich' ist sogar eine vierte, nicht aufgeführte Ausnahme: sächlich, aber mit Artikel.

 

 

Gespeichert von Gast (nicht überprüft) am Di., 07. März 2023 - 18:30

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